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Geldanlage Dividenden - der 40‑Milliarden-Topf

Die Dividendenrendite des Dax kann sich dieses Jahr sehen lassen. Anleger sollten aber über Deutschland hinausblicken. Von Daniel Saurenz
Geldanlage: Dividenden - der 40‑Milliarden-Topf

Daniel Saurenz betreibt das Investment- und Anlageportal Feingold Research. Der Journalist hat unter anderem für Börse Online und die Financial Times Deutschland geschrieben

Trotz des schwierigen Konjunkturumfelds haben viele Dax-30-Unternehmen im vergangenen Jahr gut verdient. Sie dürften daher den Rekordwert von 30,3 Mrd. Euro an Dividenden an die Investoren auskehren. In der gesamten Dax-Familie gibt es sogar mehr als 40 Milliarden zu verteilen. Anleger sollten sich allerdings nicht nur auf Deutschland fokussieren, sondern weltweit nach guten Dividendenrenditen Ausschau halten.

Die aggressiven Maßnahmen von EZB-Chef Mario Draghi treibt hiesigen Anlegern die Zornesröte zusehends in Gesicht: Angesichts der immer weiter sinkenden Zinsen rücken Aktien in den Fokus der Investoren, denn nur mit Dividendenaktien können Anleger eine einigermaßen ordentliche Rendite einfahren. Erste Wahl bleiben bei hiesigen Anlegern Dax-Aktien. Laut den Schätzungen von Andreas Hürkamp, Aktienstratege bei der Commerzbank, werden die Dax-Firmen die Dividenden für 2015 um zwei Prozent auf 30,3 Mrd. Euro erhöhen. Das wäre ein neuer Rekord. Die Dividendenrendite des Dax läge damit bei rund drei Prozent. Angesichts von Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen, die nur noch knapp über der Nulllinie liegen, kann sich die Dividendenrendite des Dax mehr als sehen lassen.

Frühlingszeit ist Dividendenzeit

Im Rahmen der laufenden Bilanzsaison haben etliche Dax-Firmen steigende Dividenden angekündigt. So erhöht Europas größter Versicherer Allianz wegen der guten Profitabilität die Dividende von 6,85 Euro auf 7,30 Euro je Aktie. Mit einer Rendite von 5,4 Prozent liegt die Allianz damit auf dem zweiten Platz hinter Eon (sechs Prozent). Auf dem dritten Platz rangiert Daimler. Der Premiumhersteller erhöht die Ausschüttung kräftig von 2,45 Euro auf 3,25 Euro, weshalb der Stern mit einer Dividendenrendite von 5,3 Prozent glänzt. Die Erhöhung der Ausschüttung sendet ein starkes Signal an die Investoren, wonach Vorstandschef Dieter Zetsche mit einer weiterhin guten Geschäftsentwicklung rechnet.

Erfreuliche Nachrichten gibt es auch von der Deutschen Telekom, die vor allem wegen des boomenden Geschäfts bei der Tochter T-Mobile US die Dividende von 0,50 Euro auf 0,55 Euro aufstockt. Hingegen kürzen nur wenige Dax-Unternehmen die Dividende, oder streichen sie gleich ganz, wie die Deutsche Bank oder der Versorger RWE für seine Stammaktien.

Aussichtsreiche Papiere

Anleger sollten allerdings nicht nur auf die hohe Dividendenrendite schauen. Bei Werten wie Eon ist sie vor allem deswegen so hoch, weil der Aktienkurs seit Jahren auf Talfahrt ist. Es macht aber keinen Sinn, eine Aktie wegen einer Dividendenrendite von fünf oder sechs Prozent zu kaufen, wenn der Kurs um 20 oder 25 Prozent pro Jahr fällt.

Vielmehr gilt es vor allem darauf zu achten, welche Unternehmen angesichts der guten Geschäftsperspektiven in den nächsten Jahren die Dividende weiter steigern können. Diese Papiere dürften sich gut entwickeln. Anleger, die an dem Dividendenreigen partizipieren möchten, aber nicht auf Einzelwerte setzen möchten, können das Thema über Fonds, ETFs und Zertifikate spielen. Dabei kann man jedoch auch einen guten Mix aus Dividende und Kursleistung spielen wie beispielsweise über den neu entwickelten QIX-Index der UBS (WKN UBS1QX).

Eine andere Möglichkeit ist, sich nicht nur auf Deutschland zu beschränken, sondern auch die guten Dividenden von ausländischen Unternehmen einzuheimsen. Fans von europäischen Aktien greifen bespielsweise zum Lyxor Stoxx Europe Select Dividend 30 ETF (WKN LYX0BB). Der Fonds bildet die Entwicklung der dividendenstärksten Aktien aus dem marktbreiten Stoxx Europe 600 ab. Bei der Ländergewichtung führt Deutschland mit 54,5 Prozent mit weitem Abstand vor Spanien (16,3 Prozent) und Niederlande (13,8 Prozent). Die Gebühr des ETFs liegt bei lediglich 0,3 Prozent.

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