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Energiewende Diese Erneuerbare-Energie-Aktien sollten Anleger im Blick behalten

Siemens-Energy-Logo am Umspannwerk Landsham
Auf Erholungskurs: Die Aktie von Siemens Energy befindet sich im Aufwind
© Sven Simon / IMAGO
Es braucht massive Investitionen in erneuerbare Energien, um die Klimaziele weltweit zu erreichen. Für Privatanleger waren Investments in der Branche aber mit hohen Risiken verbunden. Diese Aktien haben sich zuletzt gut entwickelt

Die Energiewende schreitet weiter voran: Der Ausbau sauberer Energie beschleunigt sich, jährlich fließen weltweit fast 2 Billionen US-Dollar in saubere Energieprojekte, meldete kürzlich die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem World Energy Outlook. Gleichzeitig mahnt sie: Die aktuellen Maßnahmen reichen nicht aus, um die Klimaziele der Regierungen weltweit zu erreichen. Der europäische Green Deal sieht beispielsweise vor, bis zum Jahr 2030 55 Prozent weniger Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 auszustoßen. Zur Einordnung: Bis zum Jahr 2022 waren die Emissionen der EU-27 erst um 31 Prozent gesunken. Im Jahr 2050 soll Europa ganz klimaneutral sein.

Es müssen also deutlich mehr Investitionen in erneuerbare Energien fließen als bislang. Viele grüne Energieunternehmen sind börsennotiert, doch an den Finanzmärkten läuft es durchwachsen für den Sektor. Investoren preisen auch die künftige Marktentwicklung ein, weshalb die starke Regulierung des Sektors regelmäßig für Kurskapriolen sorgt. Etwa, wenn sich Gesetze ändern oder nach Wahlen eine neue Regierung andere Akzente setzt. Auch lösen Verzögerungen bei Großprojekten und Lieferkettenprobleme regelmäßig Kurseinbrüche bei Einzeltiteln aus. Der Branchenindex S&P Global Clean Energy erzielte in den vergangenen zehn Jahren eine vergleichsweise spärliche jährliche Durchschnittsrendite von 3,4 Prozent. Trotzdem bleibt wahr: Eine Zukunft ohne erneuerbare Energieträger gibt es nicht. Sinkende Zinsen könnten die Unternehmen, deren Projekte oft eine hohe Fremdfinanzierungsquote haben, zudem entlasten. Wer langfristig denkt, sollte den Sektor deshalb im Blick behalten.

Ein Paradebeispiel für diese Kursschwankungen ist der Münchener Energiekonzern Siemens Energy. Das Unternehmen bedient die gesamte Energie-Wertschöpfungskette, die Tochter Siemens Gamesa Renewable Energy konzentriert sich dabei auf Erneuerbare Energien. Im Jahr 2023 machte Siemens Energy vor allem Negativ-Schlagzeilen: Mehrfach musste der Konzern eine Gewinnwarnung ausgeben, besonders die Windkraftsparte machte Probleme. Der Aktienkurs brach ein und erreiche im Oktober 2023 seinen Tiefpunkt bei 6,37 Euro

Nun scheint sich das Blatt gewendet zu haben. Die Quartalszahlen entwickelten sich zuletzt positiv, sodass der Aktienkurs in die Höhe schoss. Im Vergleich zum Jahresanfang kletterte der Titel um stolze 203 Prozent und steht nun bei 36,35 Euro. Die nächste Bewährungsprobe steht am 13. November an, dann wird das Unternehmen seine Zahlen für das vierte Quartal und damit das im September beendete Geschäftsjahr 2024 vorstellen. 

Solarenergie kommt aus China

Blickt man auf die Marktanteile der größten Hersteller von Solarzellen und -modulen hat aber eine andere Region im weltweiten Vergleich die Nase vorn: China. Sieben der zehn größten Solarunternehmen kommen aus China, das Land hat im Jahr 2023 fast zwei Drittel der weltweit installierten Wind- und Solarenergiekapazität gebaut. An der Spitze steht Jinko Solar. Doch auch hier schwankt der Kurs extrem: Anfang Oktober kletterte die Aktie auf einen Höchststand von fast 33 US-Dollar, stürzte anschließend aber ab auf ihren aktuellen Kurs von 19,88 US-Dollar. Neben der volatilen Branche macht sich hier die starke chinesische Regulierung bemerkbar, die regelmäßig für Kursbewegung sorgt.

Etwas weniger volatil läuft es bei einem etablierten Player: dem US-Photovoltaikunternehmen First Solar. Im Sommer überraschte First Solar mit guten Zahlen für das zweite Quartal und übertraf die Erwartungen der Analysten. Die Aktie steht auf Jahressicht rund 17 Prozent im Plus, wenngleich sie zuletzt etwas nachließ, weil das Analysehaus Jefferies vor kurzfristigen Belastungen für den Konzern warnte. Langfristig bleibt Jefferies aber positiv und setzt das Kursziel etwa 30 Prozent über dem aktuellen Kurs. Auch andere Analysten empfehlen den Titel mehrheitlich zum Kauf und setzen das Kursziel im Schnitt 40 Prozent über dem aktuellen Kurs. Mit einem prognostizierten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 ist der Titel etwas günstiger als der Branchenschnitt im Branchen-Index von S&P, der bei einem Verhältnis von 24 liegt.

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