Fast 200.000 Module sollen unter dem Mecklenburger Himmel in Borrentin Sonnenlicht in grünen Strom verwandeln. Der Solarpark ist einer von Hunderten Photovoltaik- und Windparks, hinter denen ein Hamburger Unternehmen steht: Encavis. Schon jetzt produziert es rund 3500 Gigawattstunden Strom im Jahr, 2028 sollen es mehr als doppelt so viel sein. Für Aufsehen sorgte das Unternehmen zuletzt indes weniger mit Solarparks als mit dieser Nachricht: Der Private-Equity-Riese KKR und die Viessmann-Gruppe steigen ein. Encavis geht von der Börse.
Im März hatten KKR und Viessmann ein Übernahmeangebot abgegeben. Nun ist klar: Es war erfolgreich. Das von KKR geführte Konsortium habe sich mehr als 87 Prozent der ausstehenden Encavis-Aktien zu einem Preis von 17,50 Euro gesichert, heißt es in einer Mitteilung von Encavis. Im SDax wird Encavis zum 28. November vom Finanzdienstleister Wüstenrot & Württembergische (W&W) ersetzt.
Die Hamburger sind nicht die Einzigen, die den Kapitalmarkt verlassen: Fast im Monatstakt verkünden kleine und mittelständische Unternehmen ihr Delisting. Sei es der Batteriehersteller Varta, die Pharmafirma Morphosys, der Immobilienfinanzierer Aareal oder das Raumfahrtunternehmen OHB. Andere machen einen Rückzieher, bevor sie überhaupt gestartet sind. Wie Flix, das Unternehmen hinter den quietschgrünen Bussen und Zügen. Den geplanten Börsengang sagten die Münchner ab. Stattdessen beteiligen sich Porsche und die schwedische Private-Equity-Gesellschaft EQT zusammen mit der Kühne Holding.