11 Aktien fürs Leben
Die Produktpalette des US-Konzerns 3M ist bunt: Da gibt es Post-its, Scotch-Klebeband, kleine Glaskügelchen, die die Internetübertragung verbessern sollen, und Gehörschutz für Jäger. Alles kleine Dinge, die aber sehr erfolgreich sind. Insgesamt hält 3M 25000 Patente und stellt mehr als 50000 Produkte her. Gestartet ist der Konzern aus dem US-Bundesstaat Minnesota 1902 mit Schleifpapier. Im vergangenen Jahr ist 3M jedoch vor allem durch seine Masken bekannt geworden. Mit jeder Corona-Welle ist das Unternehmen gewachsen. Seit Beginn der Pandemie ist der Gewinn um knapp 60 Prozent auf mehr als 1,5 Mrd. Dollar im vergangenen Quartal gestiegen.
Das Umfeld für Banken ist in Kanada nicht viel anders als hier: Die Zinsen sind niedrig, auch wenn die kanadische Zentralbank bereits die Anleihekäufe zurückgefahren hat. Die Kreditnachfrage ist dürftig, außer auf dem Hypothekenmarkt. Dennoch schafft es die Bank of Montreal, ihre Gewinne kontinuierlich zu steigern. Den ausfallenden Zinsüberschuss gleicht das nach Marktkapitalisierung und Vermögenswerten viertgrößte Geldhaus Kanadas mit Provisionen aus. Zuletzt hat die Bank mit ihrem Ergebnis die Erwartungen übertroffen. Die 1817 gegründete Bank blickt auf eine der längsten Dividendenhistorien der Welt zurück: Seit 1829 beteiligt sie Anleger am Erfolg.
Der 1890 gegründete Mischkonzern hat den ersten elektrischen Ventilator verkauft, bald kamen Nähmaschinen, Zahnbohrer und Werkzeuge hinzu. Heute bietet das Unternehmen Lösungen für Digitalisierung und Automatisierung an. Heißt: Emerson entwickelt intelligente Stromnetze und Fabriken sowie Überwachungssysteme etwa für die Lebensmittelindustrie. Am Kapitalmarkt kommt die Produktpalette an: Der Aktienkurs ist in den letzten zwölf Monaten um mehr als 50 Prozent gestiegen – und immer noch fair.
Im Dax gehört Fresenius zu den unbeliebteren Werten. Zum einen, weil die Helios-Kliniken schon vor Corona viel kosteten, aber wenig verdienten. Zum anderen, weil die Dialysetochter Fresenius Medical Care (ebenfalls im Ranking) Anleger zuletzt mit einer Gewinnwarnung schockte. Da besonders viele Menschen mit Nierenerkrankungen an Corona gestorben sind, ist der Umsatz eingebrochen. Dabei hat das Geschäft mit Therapien für chronisch kranke Menschen Zukunft. Und genau darauf will sich Fresenius konzentrieren.
Halbleiter sind begehrt. Während Hersteller wie Nvidia und Taiwan Semiconductor kaum die Nachfrage bedienen können, ging der Hype an Intel vorbei, die Chips galten als veraltet. Einige Veränderungen sollen den Konzern wieder nach vorne bringen: Intel tüftelt an neuen Prozessoren für Computer, Server und an einer neuen Transistorarchitektur, darauf setzen Großkunden. So ist Intel als einer von zwei Techkonzernen im Ranking eine klassische Value-Anlage: Heute günstig und 2025 hoffentlich an der Spitze.
Der Telekommunikationsanbieter Nippon Telegraph & Telephone beschäftigt sich mit vielem, Telegramme und Telefone spielen dabei kaum eine Rolle mehr. Jüngst hat der unter dem Kürzel NTT weltweit umtriebige Konzern bekannt gegeben, die Leistung seiner Rechenzentren um 20 Prozent ausbauen zu wollen. Zudem will NTT den Bedarf an privaten 5G-Netzen zur schnelleren Übertragung und Speicherung von Daten noch besser decken. Trotz der Größe ist der Konzern mit einem Kurs-Cashflow-Verhältnis von 3,4 günstig.
Seit Jahren ergründet die norwegische Kartellbehörde, warum Lebensmittel auf dem Heimatmarkt teurer sind als anderswo. Die Antwort: Es sind einfach sehr wenige Großhändler auf dem Markt. Einer davon ist Orkla. Und weil das Unternehmen zu Hause so hohe Margen erzielt, sind die Marken im Ausland eher unbekannt, und der Konzern ist nur in Skandinavien aktiv. Unter dem Druck der Kartellbehörden expandiert Orkla jedoch – Anfang September etwa mit der Übernahme des deutschen Pizzaherstellers Stückwerk.
Als Impfstoffentwickler ist Sanofi bekannt, doch ausgerechnet in Sachen Corona hat das Unternehmen noch nichts geliefert. Das soll sich spätestens im Dezember ändern – obwohl es ja schon einige Impfstoffe gibt. Zudem will der 2004 aus der Fusion von Sanofi-Synthélabo und Aventis hervorgegangene Konzern einen mRNA-Spezialisten kaufen und bis 2025 sechs Impfstoffe auf gentherapeutischer Basis herausbringen. Bei einer Dividendenrendite von 3,6 Prozent können Anleger das Vorhaben entspannt verfolgen.
Wenn schon wieder eine neue Mutation des Coronavirus auftaucht, dann war daran höchstwahrscheinlich ein Labor des Diagnostikkonzerns Sonic Healthcare beteiligt. Alleine in Deutschland untersucht der australische Konzern fünf bis zehn Prozent aller positiven Covid-Befunde. Diese Rolle bei der Bekämpfung des Virus spiegeln auch die Zahlen wider: Der Umsatz hat sich in den vergangenen drei Jahren nahezu verdoppelt und der Gewinn sogar verdreifacht. Die Bewertung ist dabei mit einem KCV von knapp zehn attraktiv.
In Japan isst man fermentiert: Neben der Sojasauce und der Misopaste gehört zu der Gruppe der probiotisch konservierten Lebensmittel auch Sake, der Reiswein. Eine der bekanntesten Marken, Sho Chiku Bai, vertreibt Takara weltweit. In das Ranking der „50 Aktien fürs Leben“ hat es Takara gerade so geschafft, mit 1,8 Prozent weist das Unternehmen die niedrigste Dividendenrendite auf. Analysten erwarten jedoch mit 15 Prozent Wachstum in den nächsten Jahren mehr als bei den meisten anderen Titeln.
Das 1921 als Zuckerraffinerie gestartete britische Unternehmen Tate & Lyle entsagt heute dem Zucker und beliefert Lebensmittelhersteller mit dem Süßungsmittel Sucralose. Auch Stabilisatoren für Joghurt, künstliche Ballaststoffe und Zutaten für Suppen, Soßen und Backwaren haben die Briten im Programm. Als Zulieferer agiert Tate & Lyle oft unter dem Radar vieler Anleger, weshalb die Aktie trotz positiver Wachstumsaussichten und einer mit 4,2 Prozent vergleichsweise hohen Dividendenrendite günstig bewertet ist.