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42 Billionen Dollar Hierhin tragen Profi-Investoren ihr Geld

Die New Yorker Börse von außen
Die New Yorker Börse von außen
© NurPhoto / Nicolas Economou / Picture Alliance
Institutionelle Investoren waren im Mai so stark in Aktien wie seit 2008 nicht mehr investiert. Andere Anlageklassen umschifften sie. Das zeigt eine Auswertung von State Street, die Capital exklusiv vorliegt

Einmal im Monat wertet die US-Bank State Street die Umschichtungen in den Portfolios institutioneller Investoren aus. Die Ergebnisse liegen Capital exklusiv vor: Die von State Street betreuten Großinvestoren hielten im Mai einen so hohen Anteil ihrer Gelder in Aktien wie seit Juni 2008 nicht mehr im. Im September 2008 hatte sich die globale Finanzkrise mit der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers verschärft, woraufhin die Aktienmärkte enorm einbrachen.

Die Ergebnisse werden aus institutionellen Anlagegeldern von 42 Billionen Dollar abgeleitet, die State Street verwahrt. Nicht berücksichtigt werden die bei State Street selbst gehaltenen Vermögenswerten von Investoren. Die Indikatoren messen das Vertrauen und die Risikobereitschaft der Anleger quantitativ, indem sie das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Anleger analysieren.

Laut der State Street-Untersuchung betrug der Aktienanteil in den Portfolios der institutionellen Investoren im Mai 53,7 Prozent, das waren 33 Basispunkte mehr als im Vormonat. Zugleich sanken die Cash-Bestände um 40 Basispunkte auf 18,4 Prozent. Nach einem starken Anstieg in den Vormonaten hielten die Investoren weitgehend unverändert 27,9 Prozent.

„Es gibt somit erste Hinweise, dass die Anleger trotz der anhaltenden Konjunkturunsicherheit gewillt sind, unterdurchschnittliche Liquiditätsbestände zu halten, um von den Renditechancen an den Renten- oder Aktienmärkten zu profitieren“, sagte Michael Metcalfe, Leiter Makro-Strategie bei State Street Global Markets. 

Risikobereitschaft vorhanden

Die Risikobereitschaft zeigte sich auch in dem von State Street berechneten Risikoindex. Nachdem er im April noch eine neutrale Positionierung signalisierte, lag der aus 22 Subkomponenten berechnete Indikator für Mai bei 0,09. Metcalfe zufolge ist dies ein Zeichen, dass die Investoren an Risikoanlagen festhalten wollen.

Im Detail sei jedoch auch Zurückhaltung zu beobachten gewesen. Metcalfe zufolge galt dies bei zyklischen Aktien und Rohstoffen. In den Schwellenländen gab es auch unterschiedliche Bewegungen. „Die Nachfrage nach chinesischen Aktien war weiterhin robust, während die Anleger ihre Bestände an indischen Aktien im Vorfeld der Wahlen reduzierten“, so der Experte. 

Der Risk Appetite Index (Index für Risikobereitschaft) ergibt sich aus der Messung der Anlegerströme in 22 verschiedenen Risikodimensionen in den Anlageklassen Aktien, Währungen, festverzinsliche Wertpapiere, rohstoffgebundene Anlagen und Asset Allocation Trends. Der Index erfasst den Anteil der zweiundzwanzig Risikoelemente, bei denen entweder risikofreudiges oder risikominderndes Verhalten festgestellt wurde. Ein positiver Wert bedeutet, dass die Anleger ihr Risiko insgesamt erhöhen, während ein negativer Wert einen Risikoabbau anzeigt.  

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