Ein gutes Timing bewies die Viceroy Research Group am vergangenen Montag. Exakt am diesem Tag, als die Deutsche Börse Pro Sieben Sat.1 nach ziemlich genau zwei Jahren dem Dax verwies, startete Viceroy eine Short-Attacke. In einer 37-seitigen Studie führen sie auf, dass der Medienkonzern wie ein „Kartenhaus“ aufgestellt sei, dessen Gewinn aufgebläht wurde. Ihr Urteil: Die Aktie ist nur rund ein Viertel des aktuellen Kurses wert. Das schickte das scheidende Dax-Mitglied acht Prozent in den Keller.
Pro Sieben Sat.1 wehrt sich gegen die Vorwürfe und bezeichnet diese als „unbegründet“ und „verzerrend“. Gleichzeitig bekräftige das Management die Prognose für 2018. Auch wir sehen das Vorgehen von Viceroy-Gründer Fraser Perring sehr zweifelhaft. Zum einen wurde vor der Veröffentlichung der Studie kein Kontakt zum Unternehmen aufgenommen, zum anderen steht Viceroy wegen Marktmanipulationen in Südafrika bereits am Pranger.
Für Pro Sieben Sat.1 spricht dagegen, dass sich erst kürzlich General Atlantic mit 25,1 Prozent an der Digitalsparte des TV-Konzerns beteiligt hat. Kaum vorstellbar, dass der Finanzinvestor die Münchner vor dem Deal nicht gründlich unter die Lupe genommen hat. Daher könnte es bei Pro Sieben Sat.1 zu einem Rebound kommen. Nach dem Sell-off hat sich Aktie bereits im Bereich von 28 stabilisiert. Spekulative Anleger können den Einstieg wagen.
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