#1 Jing Ning, China-Fondsmanagerin bei Fidelity

Vermeintlich schlechtes Timing bewies Capital bei der Vorstellung der erfolgreichsten chinesischen Fondsmanagerinnen im März 2018. Denn Chinas Aktienmarkt steckt, dem hohen Wirtschaftswachstum von knapp sieben Prozent zum Trotz, in einem Bärenmarkt: 20 Prozent ging es seit Januar abwärts. Jing Ning, eine der porträtierten Managerinnen, sah den Abschwung jedoch voraus, reduzierte den Anteil der später abgestürzten Tech-Riesen Alibaba und Tencent in ihrem Fonds rechtzeitig zugunsten langweiliger, aber günstiger und dividendenstarker Ex-Staatskonzerne. Der Lohn: Ihr China Focus Fund (ISIN: LU0173614495 ) hat 2018 auch im Bärenmarkt einen leichten Gewinn geschafft. In einem aufgehellten Umfeld dürften sich Anleger entsprechend auf hohe Renditen freuen.
#2 Electronic Arts, der Gigant für Konsolenspiele
Der US-Computer- und Videospielehersteller Electronic Arts (ISIN: US2855121099) hat schwer gelitten: Die Aktie ist 2018 um fast 20 Prozent gesunken. Für Anleger ist das eine gute Kaufgelegenheit, weil die Aktie jetzt wieder relativ günstig ist. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt nur 21, nachdem es im Sommer bei 63 lag. Das Unternehmen ist mit 25 Prozent operativer Marge und 20 Prozent Eigenkapitalrendite hochprofitabel, solide finanziert und kann daher Krisen im zyklischen Spielemarkt gut durchstehen. Auf jeden Fall partizipieren Anleger mit dem Konzern am Megatrend, dass immer mehr Menschen in ihrer Freizeit am Computer spielen – ohne selbst spielen zu müssen.
#3 Die Aktie des Indexanbieters MSCI
Investoren auf der ganzen Welt kennen den Weltaktienindex MSCI World, unbekannter ist dagegen das US-Unternehmen MSCI (ISIN: US55354G1004), das diesen und rund 170.000 andere Indizes konstruiert. Dafür erhält der Konzern Gebühren von Fondsgesellschaften, die die Indizes nutzen, um neue ETFs aufzulegen, die den Indizes folgen. Zwar ist die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 31 auf den ersten Blick teuer, aber MSCI ist eine Profitmaschine: Die Gewinne sollen 2018 im Vergleich zu 2017 um 20 Prozent zulegen, die operative Marge beträgt 46 Prozent. Das dürfte wohl so bleiben, solange die boomende ETF-Branche nach immer neuen Indizes lechzt.
#4 Value-Experte Michael Keppler aus New York

Substanz statt Wachstum, Schwellen- statt Industrieländer, Staubindustrien statt Tech-Titel – der Anlagestil des Value-Gurus Michael Keppler wirkt antiquiert, sein Major Markets High Value Fund (ISIN: LU0044747169 ) hinkt dem Gesamtmarkt seit 2008 hinterher. Aber gerade weil er seinem Stil diszipliniert treu bleibt, ist er ein heißer Comeback-Kandidat, wenn an der Börse die Stimmung wieder dreht.
#5 Touristikanbieter für Chinas Mittelschicht
Jeder zehnte Chinese hat heute ein Einkommen, das ihm Fernreisen erlaubt – im Jahr 2030 wird es bereits jeder dritte sein: Kaum ein Trend ist so mächtig (und in Metropolen Europas so auffällig) wie die Reiselust der wachsenden Mittelschicht Chinas. Die weitere Vervielfachung der Touristenströme mag der Horror für manchen Stadtbewohner sein. Sie beschert Profiteuren der Reisewelle aber gute Geschäfte: zum Beispiel der Fluggesellschaft Air China (ISIN: CNE1000001S0 ), dem Veranstalter Ctrip (ISIN: US22943F1003) oder dem Portalbetreiber Booking Holdings (Aktie ISIN: US09857L1089 , Anleihe, z. B. ISIN: US741503BC97 in Dollar, Rendite: 4,5 Prozent).
#6 Der vergessene Wachstumsgigant Indien
Indien führt in der Wahrnehmung von Investoren ein Schattendasein. Zu Unrecht: 7,4 Prozent Wachstum erwarten Ökonomen für 2019, Tendenz steigend. Solche Nischen werden seltener, zumal das Wachstum in Indien vom wenig volatilen Binnenkonsum getrieben wird. Davon profitieren sollten Aktien (iShares MSCI India, ISIN: US46429B5984 ) und Anleihen, wie sie der HSBC India Fixed Income (ISIN: LU0780247804 ) hält.
#7 Anleihen von Microsoft
Microsoft ist nicht nur nach Börsenwert eines der wertvollsten Unternehmen der Welt, es genießt auch am Anleihemarkt einen exzellenten Ruf (inklusive „AAA“-Rating von Standard & Poor’s). Kein Wunder, der Konzern hat netto rund 50 Mrd. Dollar Cash in der Kasse und erwirtschaftet im Jahr rund 30 Mrd. Dollar Cashflow. Dennoch zahlt der Konzern für seine Anleihen, die er vor allem aus steuerlichen Gründen ausgibt, Renditen, die rund drei Prozentpunkte über Bundesanleihen gleicher Laufzeit liegen. Grund ist die Zinsdifferenz zwischen Euro- und Dollar-Raum. Eine Anleihe mit Laufzeit bis 2025 in Dollar bringt 3,6 Prozent Rendite ein (ISIN: US594918BJ27 ).
#8 Große Unternehmen sind im Vorteil
Aktien kleiner Firmen sind seit 2008 bestens gelaufen: Der MSCI World Small Cap kommt auf eine jährliche Rendite von 14,5 Prozent, der MSCI World mit vielen Großunternehmen auf 11,5 Prozent. Zudem sind die Papiere kleiner Firmen teuer, im MSCI USA Small Cap liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 28, im MSCI USA bei 20. 2019 sind aber solide Bilanzen und Geschäftsmodelle gefragt – die finden Anleger bei großen Firmen.
#9 Der Fonds von Maschmeyers Sohn
Marcel Maschmeyer hat es wie seinen prominenten Vater ins Geldgeschäft verschlagen, er managt den Fonds Paladin One (ISIN: DE000A1W1PH8 ). Das Anlagevehikel setzt auf ein konzentriertes Portfolio von 15 bis 25 Aktien, investiert überwiegend in deutsche Papiere und mischt europäische Titel bei, vor allem aus Norwegen. Die Familie Maschmeyer ist selbst in dem Fonds investiert, der überzeugende Renditen erzielt hat. In fünf Jahren hat er einen Gewinn von 35 Prozent geschafft, während der CDax, der aus allen deutschen Aktien besteht, auf 25 Prozent kommt. Zugleich hat der Paladin One eine Volatilität von nur 8,5 Prozent, beim CDax sind es dagegen 17 Prozent.