Capital hat auf den wichtigsten Märkten weltweit nach spannenden Kaufgelegenheiten gefahndet und 30 Unternehmen zusammengestellt, deren Aktien noch auf die Erholungsrally warten und Renditepotenzial haben. Hier präsentieren wir Ihnen eine Auswahl:
Jahrhundertaktien
Nivea und Tesa gehören zu Deutschland wie Fußball und Bier – ganz krisenunabhängig. Deshalb ist die Aktie des Hamburger Konzerns ein zwar nicht ganz billiger, aber stützender Wert im Depot. Die hohen Rücklagen dürften Beiersdorf selbst durch umsatzschwache Zeiten helfen. Sparprogramm und Digitalstrategie laufen, initiiert 2019 vom neuen Vorstandschef Stefan De Loecker.
Chefin weg, Sicherheitsleck in der Cloud entdeckt: Europas Vorzeige-Techkonzern hat zuletzt nicht nur Gutes verkündet. Das hat den Aktienkurs so gedrückt, dass Anleger einen Einstieg wagen können. Die Zahlen aus dem ersten Quartal zeigen, dass die Corona-Krise (noch) keine Effekte auf SAP hat. Der Auftrag des Bundes zur Entwicklung der Corona-App dürfte ebenfalls lukrativ sein.
Chef Joe Kaeser steuert den Industriekonzern durch schwierige Zeiten, nicht erst seit der Corona-Krise. Die hat die zarten Zeichen der Erholung des Industriesektors zu Jahresanfang vernichtet. Besonders das zweite Quartal soll verheerend ausfallen. Aber mittelfristig brechen für das Ingenieursunternehmen wieder bessere Zeiten an. Das Warten wird sich für Anleger auch in Form hoher Dividenden auszahlen.
Der europaweit tätige Versicherungskonzern Axa fällt auf: Das Eigenkapital ist, wie bei anderen Finanzkonzernen auch, niedrig. Grund: Die Branche hält die Eigenkapitalkosten gering. Anleger dürfen darüber hinwegsehen. Axa zahlt bei profitablem Geschäft eine hohe Dividende und ist zudem sehr liquide. Der kurzfristig schlechte Ausblick hat den Aktienkurs auf ein attraktives Niveau geprügelt.
Filialen von Zara, Massimo Dutti und Bershka gibt es in jeder Fußgängerzone. Aber nicht mehr lange. Der spanische Mutterkonzern der Marken, Industria de Diseño Textil, kurz Inditex, stellt seit Längerem auf Onlineversand um. Das drückt die Marge. Mit Ladenschluss in der Corona-Krise hat sich das Problem verschärft. Aber das Modeflaggschiff haut so schnell nichts um, die Finanzkraft ist enorm.
Nicht alles Übel hat Corona verursacht. Der Ölpreis ist eingebrochen und hat Royal Dutch Shell um ein Gütezeichen bei Aktienunternehmen gebracht: Zum ersten Mal seit 80 Jahren kürzt der britische Konzern die Dividende. Um die Ölförderung am Laufen zu halten, verkauft Shell nun unprofitable Geschäftszweige. Das spült Cash in die Kasse. Und macht den Konzern zu einem Turnaround-Kandidaten.
Ja, das Lieblingsunternehmen aller Verschwörungstheoretiker, der US-Vermögensverwalter Blackrock, hat ein EU-Beratungsmandat für Nachhaltigkeit auf dem Finanzmarkt gewonnen. Die Geschäfte laufen eben, und auch wenn die Zuflüsse in die Portfolios zu Jahresbeginn schwach waren, dürften dank neuer Geldflut der Notenbanken die verwalteten Vermögen bei Blackrock weiter steigen.
Das Wettrennen um einen Impfstoff gegen das Coronavirus fechten Anleger am Aktienmarkt aus: Auf der Buy-Liste steht, wer einen Fortschritt meldet. Wie Pfizer, das bereits einen Impfstoff an Menschen testet. Zudem gelten Pharmatitel als Krisengewinner – deswegen sind die Kurse eigentlich schon zu hoch. Trotzdem laden die Kennzahlen des New Yorker Unternehmens noch zum Spekulieren ein.
Micky Maus hat Sendepause: Rund um den Globus sind Kinos und Unterhaltungsparks geschlossen, die Auswirkungen auf die Gewinne des kalifornischen Unternehmens sind verheerend. Einziger Trost: Disney hat gerade noch rechtzeitig vor der Krise einen eigenen Streamingdienst gelauncht und das Umsatzwachstum damit beschleunigt. Geduldige Investoren erjagen mit der Aktie derzeit ein Schnäppchen.
Wer mit Fondsmanagern über Direktinvestments in China spricht, hört Namen wie Alibaba, Tencent, Bank of China, vielleicht noch das Immobilienunternehmen Sino Land. Aber diese Titel haben die Krise schon überwunden und florieren wieder. Wer an den Boom im chinesischen Bausektor glaubt und ein dortiges Unternehmen im Depot haben möchte, dem sei die China Construction Bank ans Herz gelegt.
Ein negativer Cashflow passt so gar nicht in die Liste aussichtsreicher Aktienkandidaten. Aber Gazprom hat als Energielieferant hohe Ausgaben zu stemmen. Fantasie kommt in die Aktie über die Kombination eines günstigen Ölpreises mit dem schwachen Rubel. Ersteres macht Gazprom nicht so viel aus, Zweiteres führt dazu, dass der russische Konzern schneller von einer Gegenbewegung profitiert.
Wer bei Konica Minolta an die alte Kamera vom Vater denkt, hat den japanischen Konzern aus dem Blick verloren. Das Unternehmen stellt unter anderem CO-freie Drucker sowie medizinische Messgeräte her. Die werden nicht nur in Laboren benötigt. Besonders in asiatischen Ländern werden Menschen mithilfe von Wärmebildkameras auf Fieber getestet. Ein Geschäft mit Zukunft, die Dividende ist hoch.
Die vollständige Liste mit allen 30 Aktien finden Sie in Capital 06/2020. Interesse an Capital ? Hier geht es zum Abo-Shop , wo Sie die Print-Ausgabe bestellen können. Unsere Digital-Ausgabe gibt es bei iTunes und GooglePlay