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Ungleichheit „Wir können uns die Reichen einfach nicht leisten“

Neoliberalismus: Ein armer- und ein reicher Mensch in einer Montage
In neoliberalen Gesellschaften brauchen die Reichen die Armen, um sich weiter zu bereichern, sagt George Monbiot
© stern-Montage: Fotos: Adobe Stock
Der Neoliberalismus ist heute die herrschende Ideologie des Westens – doch niemand nennt ihn beim Namen. Dahinter steckt Methode, sagt der britische Autor George Monbiot

Herr Monbiot, Sie sind vor allem als Umweltschützer und Autor von Büchern über die Natur und den Klimawandel bekannt. Nun haben Sie ein Buch über Neoliberalismus geschrieben. Wie kam es dazu? 
Umweltfragen lassen sich nicht von wirtschaftlichen oder politischen Fragen trennen. Sie sind eingebettet in die herrschende Politik und Kultur. Über die Jahre fiel mir die geradezu feindselige Haltung jeder Regierung zu Klimaschutz-Maßnahmen auf. Ich kämpfte gegen die unterschiedlichsten Lobbygruppen, Handelsverbände, Industrie-Interessengruppen, die immer dieselben Argumente vorbrachten: Das Problem existiere gar nicht, oder aber die Maßnahmen seien zu teuer, gefährdeten Arbeitsplätze, schmälerten die Wirtschaft. Irgendwann wurde mir klar, dass ich es nicht mit einzelnen Gruppen, sondern mit einer ganzen Philosophie zu tun hatte. Also musste ich herausfinden, welche Philosophie das ist, woher sie kommt und was wir dagegen tun können. 

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