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Fünf-Punkte-Plan So will Lindner die Künstliche Intelligenz in Deutschland fördern

Bundesfinanzminister Christian Lindner sprach auf dem OMR-Festival darüber, wie man Zukunftstechnologien im Land behalten kann
Bundesfinanzminister Christian Lindner sprach auf dem OMR-Festival darüber, wie man Zukunftstechnologien im Land behalten kann
© Daniel Bockwoldt / Picture Alliance
Bundesfinanzminister Christian Linder hat auf dem OMR-Festival skizziert, wie er Zukunftstechnologien im Land behalten will. Diese fünf Voraussetzungen müssten erfüllt sein

Dass Christian Lindner und Kim Kardashian mal etwas gemeinsam haben würden, hätte wohl niemand gedacht. Letztlich führte sie das OMR-Festival in Hamburg dann doch zusammen. Beide Auftritte wurden von Protestierenden gestört – bei Kardashian waren es laute Palästina-Proteste, bei Lindner eine leise Geruchsattacke.

Beide nahmen es letztlich gelassen. Es zeigt aber, wie aufgeladen ihre Auftritte in Hamburg waren. Auch wenn Lindners Sentiment definitiv schlechter war als das von Kardashian, hatte der Bundesfinanzminister letztlich einige Sympathien auf seiner Seite. Lindner sprach vor  allem über Künstliche Intelligenz, und wie Deutschland diese Innovation im Land behalten könne. 

Fünf-Punkte-Plan

Laut Lindner nannte fünf Voraussetzungen: 

  1. Digitalisierung: Hier sieht der FDP-Politiker Deutschland auf einem guten Weg. 95 Prozent des Landes seien beispielsweise schon mit dem 5G-Netz abgedeckt.
  2. Mentalitätswechsel: In Deutschland gebe es eine gute Grundlagenforschung. Zu wenig davon würde aber in der Praxis ankommen. Das liege, so Lindner, auch daran, dass „die besten Forscher Professoren werden wollen, und keine Gründer“. Bei der Gründerkultur müsse es daher einen Mentalitätswechsel geben.
  3. Entlastung: Unternehmen sollen bei Innovationsausgaben steuerlich entlastet werden.
  4. Finanzierung: Für sehr junge Start-ups gibt es ausreichend Gründerkapital in Deutschland. Doch sobald aus einem Start-up ein Scale-up wird, fehlt es an deutschem Kapital. Dieses altbekannte Problem will Lindner angehen, und vor allem an der Aktienkultur arbeiten. Denn anders als in den USA, wo riesige Summen in Rentenfonds fließen, die in diese Unternehmen investieren, gibt es diese Zwischenebene in Deutschland kaum. Zu viele Menschen verließen sich hierzulande auf die gesetzliche Rente – was letztlich deutschen Wachstumsunternehmen schade.
  5. Finanzielles Re-Shoaring baut mehr oder weniger auf Punkt vier auf. Lindner will, dass die Finanzierung aus Deutschland kommt, nicht aus anderen Ländern. „Ich will nicht, dass das beste deutsche Start-up von einem Lehrer aus Tennessee finanziert wird, der in einen Pensionsfonds investiert hat.“

Für den Fünf-Punkte-Plan erhielt Lindner viel Applaus – wohl auch, weil viele Gründer vor Ort waren, die aktuell um Finanzierungsrunden kämpfen.

Weniger Zuspruch gab es hingegen im anschließenden Gespräch mit Journalistin Eva Schulz, wo der Finanzminister seine Sparpolitik verteidigen musste. Lindner unterstrich seine Position, dass Deutschland kein Einnahme- sondern ein Ausgabeproblem habe. Eine Tür ließ er allerdings offen: „Sobald wir wieder unter 60 Prozent Staatsverschuldung sind, kann man gerne wieder mit mir sprechen.“

Dieser Text ist Teil der Berichterstattung über die Finance-Forward-Konferenz, die am 7. und 8. Mai in Hamburg stattfindet. Finance Forward ist das Magazin für die neue Finanzwelt, das in Kooperation zwischen Capital und OMR entsteht.

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