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Umfrage im Wahlkampf Merz unter Top-Entscheidern haushoher Favorit für das Kanzleramt

Friedrich Merz (l.) gibt Olaf Scholz im Bundestag die Hand
Friedrich Merz (l.) gibt Olaf Scholz im Bundestag die Hand
© dts-Agentur | - / Picture Alliance
Im Bundestagswahlkampf setzt Amtsinhaber Olaf Scholz auf seine lange Regierungserfahrung – bei den Führungskräften fällt der Kanzler damit aber glatt durch. Das zeigt das neueste Elite-Panel. Die Entscheider haben allerdings einen dingenden Rat für Herausforderer Merz

Gut fünf Wochen vor der Bundestagswahl baut Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz seinen Vorsprung vor Amtsinhaber Olaf Scholz unter den Top-Entscheidern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung deutlich aus. Dies ist eines der Ergebnisse im jüngsten „Elitepanel“ des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag von Capital und der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Demnach würden 77 Prozent der befragten Spitzenmanager, Politiker und Top-Beamten bei der Bundestagswahl am 23. Februar für Merz votieren und nur noch 13 Prozent für Olaf Scholz. 

Für den Amtsinhaber, der im Wahlkampf gerne auf seine Regierungserfahrung verweist, ist die Zahl ein herber Dämpfer. In früheren Umfragen hatten die beiden Kontrahenten deutlich enger beieinander gelegen, in der Umfrage vor einem Jahr – noch ohne Aussicht auf vorgezogene Neuwahlen – hatten 49 Prozent der befragten Top-Entscheider im „Elitepanel“ erklärt, sie hätten weiterhin große Zweifel, dass Merz besser geeignet sei als Kanzler. Diese Skepsis ist ein Jahr später offenbar verschwunden. 

Schwarz-Grün ist zweitbeliebteste Koalition

Trotz der umstrittenen Rolle der FDP beim vorzeitigen Aus der Ampelkoalition ist eine schwarz-gelbe Koalition immer noch das populärste Regierungsbündnis unter den Entscheidern. Auf Platz zwei folgt, allerdings mit einigem Abstand, ein schwarz-grünes Bündnis.

Sehr einhellig stehen die befragten Manager und Politiker zu der Frage, ob die Union eine Koalition mit den Grünen vor der Wahl strikt ausschließen sollte: 88 Prozent sagen, CDU und CSU sollten sich diese Option unbedingt offenhalten, nur 11 Prozent halten es wie CSU-Chef Markus Söder für klug, diese Option im Vorfeld der Wahl kategorisch auszuschließen. 

Unzufrieden mit Robert Habeck

Dieses Ergebnis überrascht umso mehr, als der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, mit seiner Bilanz als Wirtschaftsminister ebenfalls keinen Rückhalt unter den Entscheidern findet: 82 Prozent der Befragten sagen, Habeck habe als Wirtschaftsminister keine gute oder nur eine „weniger gute“ Arbeit geleistet. 

Für das „Elitepanel“ befragte das Institut für Demoskopie ­Allensbach vom 27. November bis 20. Dezember 2024 diesmal 500 Entscheider aus Politik, Wirtschaft und staatlichen Behörden. Darunter waren  334 Vorstände, Geschäftsführer und Unternehmer, 116 Spitzenpolitiker und 50 Spitzenbeamte. Das „Elitepanel“ ist damit die am prominentesten besetzte Umfrage Europas.

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