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Rohstoffe Lithium in Bolivien: Laufen uns China und Russland den Rang ab?

Verdampfung von Lithium an einer bolivianischen Anlage in Rio Grande am Salzsee von Uyuni
Verdampfung von Lithium an einer bolivianischen Anlage in Rio Grande am Salzsee von Uyuni
© Alexis Demarco / Picture Alliance
Bolivien hat die größten Lithiumvorkommen weltweit. Bei ersten Pilotprojekten sind China und Russland involviert. Und Deutschland? Setzen wir andere Prioritäten?

Die Lithiumvorkommen des Andenstaates Bolivien sind riesig: Rund 23 Millionen Tonnen des „weißen Goldes“ sollen sich in dem südamerikanischen Land befinden. Lithium ist wichtig für die Produktion von Akkus, ganz gleich ob in Smartphones, Laptops oder E-Autos, und damit auch vor dem Hintergrund der Energiewende in Deutschland unverzichtbar.

Gemeinsam mit Chile und Argentinien bildet Bolivien das südamerikanische Lithiumdreieck. Der Politologe Jonas Wolff beschreibt im Podcast „Wirtschaft Welt & Weit“ die große Hoffnung Boliviens: Ziel sei, Lithium nicht nur zu fördern, sondern auch im Land zu verarbeiten, „in mehreren Stufen bis hin zu Batterien“. 

Bis dorthin ist es jedoch noch ein weiter Weg. Aktuell liefen erste Pilotprojekte gemeinsam mit Russland und China, erklärt Lithium-Experte André Wolf. Angesichts des hohen Wasserbedarfs stünden dabei nachhaltigere Fördertechniken im Fokus. Warum sind deutsche Unternehmen dabei bisher nicht stärker vertreten? Und inwieweit gibt es ein Interesse von bolivianischer Seite, sich in der Zusammenarbeit breiter aufzustellen? 

In der neuen Podcast-Folge spricht Host Andrea Sellmann mit ihren Gästen Jonas Wolff und André Wolf über die aktuelle Situation in Bolivien. Wie groß ist die wirtschaftliche Unsicherheit in dem Land? Was bedeutet das für Investoren? Und auch der Putschversuch Ende Juni ist Thema.

Jonas Wolff ist Politikwissenschafter und Friedens- und Konfliktforscher. In seiner Arbeit am Peace Research Institut Frankfurt (PRIF) zählt Bolivien zu seinen Forschungsschwerpunkten. Er beobachtet den Andenstaat schon seit rund 20 Jahren. André Wolf ist Fachbereichsleiter für technologische Innovation, Infrastruktur und industrielle Entwicklung am Centrum für Europäische Politik (cep). Für ihn ist Bolivien ökonomisch vor allem als Rohstofflieferant spannend, daher hat er ganz besonders die Entwicklung rund um die Lithiumvorkommen im Blick.

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