Die Briten lieben Fish and Chips. Es gibt in Großbritannien rund 10.500 Imbissbuden, die Fish and Chips anbieten. Zum Vergleich: McDonalds betreibt rund 1200 Restaurants auf der Insel. 382 Millionen Mahlzeiten nehmen die Briten jedes Jahr in Fish and Chisp-Restaurants zu sich, darunter rund 167 Millionen Portionen des frittierten Fisches mit Pommes Frittes. Das sind rund 2,4 Portionen pro Einwohner pro Jahr.
22 Prozent der Briten besuchen mindestens einmal in der Woche ein Fish and Chips-Restaurant, fast die Hälfte dieser Kunden nimmt das Essen für die Familie mit nach Hause. 1,2 Mrd. Pfund Sterling geben die Briten jedes Jahr speziell für dieses Essen aus. Kurz: Fish and Chips ist das unangefochtene Lieblingsessen der Briten. Und am liebsten essen sie Schellfisch – oder noch lieber Kabeljau.
Die Liebe der Briten zu Fish and Chips ist nicht neu. In den 1920er-Jahren gab es auf der Insel mehr als 35.00 Chippies. Seitdem ist ihre Zahl langsam gesunken, die Menge des im Vereinigten Königreich gegessenen Fisches jedoch nicht.

1961 fischten die Briten rund 158.000 Tonnen Kabeljau aus dem Meer. Im Jahr 1970 waren es sogar 181.000 Tonnen. Viele dieser Fische zogen die Briten aus dem Nordatlantik – und damit bedienten sie sich an den Fischgründen, die auch für eine andere Nation höchst interessant waren: Für die Isländer.
Isländer lieben Fisch
Und auch die Isländer lieben Fisch. Im Jahr 2019 fischten die Isländer 259.871 Tonnen Kabeljau aus dem Meer rund um ihre Insel. Um 1960 waren es rund 500.000 Tonnen. Wie groß die Liebe der Isländer zum Fisch und vor allem zum Kabeljau ist, kann man dort im Supermarkt sehen. Den Fisch gibt es auf der Insel in jeder erdenklichen Form: Frisch, geräuchert, frittiert, getrocknet als Snack.
Der Kabeljau ist so tief in der Mythologie und Symbolik der kleinen Insel verankert, dass er es sogar in die Armeeabzeichen der Isländer geschafft hat – und der Grund, warum das Land diesen Fisch so liebt, ist: Er fühlt sich in den kalten, nährstoff- und nahrungsreichen Gewässern um die Insel besonders wohl. Sie beherbergen die weltweit größten Populationen. Die Liebe zum Kabeljau ist sogar so groß, dass die Insel sich über ihn gleich dreimal mit den Briten überwarf – und in den „Krieg“ zog.