Helene Amalie Krupp und Aletta Haniel wurden früh zu Witwen. Sie übernahmen die Geschäfte ihrer Männer, bauten sie aus – und schufen so die Grundlagen für drei Weltkonzerne
Der Aufstieg des Ruhrgebiets zum Industriezentrum Deutschlands beginnt mit zwei Frauen und einer Ladung Kaffee. Es ist 1796, und fünf Ballen Kaffee – fast eine halbe Tonne – müssen es irgendwie um die Welt schaffen: über die Ozeane zu den Häfen Europas bis in ein Geschäft am Essener Flachsmarkt. Und das just zu einer Zeit, in der Frankreich sich unter Napoleon halb Europa einverleibt und viele Handelswege versperrt sind. Diesen Transport zu organisieren erfordert äußerstes Geschick und verlässliche Handelspartner. Vielleicht bedient sich die Essener Kauffrau Helene Amalie Krupp im April 1796 auch deswegen der Dienste einer erfahrenen Spediteurin aus Ruhrort. Ihr Name: Aletta Haniel.