Kündigungswelle in der Techbranche
Mark Zuckerberg nennt 2023 das „Jahr der Effizienz“. Für 10.000 Beschäftigte von Meta bedeutete das im März die Kündigung. Der Mutterkonzern von Facebook, Instagram und Whatsapp kündigte an, sich von knapp 13 Prozent seiner Beschäftigten zu trennen. Derselbe Anteil war erst im November 2022 entlassen worden, damals mehr als 11.000 Menschen. Meta wollte außerdem rund 5000 offene Stellen nicht mehr besetzen, wie die „New York Times“ berichtete. Der Aktienkurs des Unternehmens stieg unmittelbar nach der Ankündigung um mehr als sieben Prozent. Meta hat im Juli mit dem Start des Twitter-Konkurrenten Threads Erfolge gefeiert. Die App ist allerdings wegen Datenschutzbedenken in der Europäischen Union bislang nicht zugelassen.
18.000 Kündigungen im Januar 2023, weitere 9000 im März: Bei Angestellten von Amazon liegen die Nerven blank. Laut „TechCrunch“ gingen zehn Prozent der Kündigungen im Frühjahr allein auf das Konto von Amazon Web Services, der florierenden Cloud-Computing-Sparte des Online-Riesen. Weitere Entlassungen standen im Zusammenhang mit dem Ende der Fitnesssparte Amazon Halo. Das wurde im April verkündet. Laut dem Bericht entsprechen die 27.000 gestrichenen Jobs rund acht Prozent der unternehmensweiten Stellen.
Disney steht im Zentrum des historischen Streiks von Drehbuchautoren und Schauspielern, der seit Sommer 2023 Hollywood weitgehend lahmlegt. Die Streikenden fordern nicht nur faire Bezahlung. Sie wollen Grenzen für den Einsatz künstlicher Intelligenz erstreiten. Die könnte, nach der Vorstellung einiger Manager, Drehbücher schreiben oder Darsteller im Hintergrund von Szenen generieren. Vor dem Hintergrund der Streiks kündigte der Mutterkonzern von „Star Wars“ und Avengers drei Runden von Kündigungen an, beginnend im März. Bis Ende Mai wurden rund 7000 Angestellte entlassen. Das waren laut „Variety“ rund 3,2 Prozent aller Beschäftigten in den USA. Disney hat im Machtkampf mit dem republikanischen Gouverneur Ron DeSantis in Florida auch den Bau eines milliardenschweren Campus für Mitarbeiter gestrichen.
Spotify ist ein Marktführer mit chronischem Gewinnproblem. Branchenkenner gehen davon aus, dass der Musikstreamingdienst bald seine Preise erhöhen muss und Konkurrenten wie Amazon und Apple nur darauf warten, um nachziehen zu können. Das schwedische Unternehmen verkündete im Januar die Entlassung von rund 600 Beschäftigten oder sechs Prozent der weltweiten Belegschaft.
Microsoft hatte im Januar 2023 angekündigt, sich von 10.000 Mitarbeitern zu trennen. Die Erleichterung bei den zunächst verschonten Beschäftigten hielt aber nicht lange an. Stattdessen machten weitere Entlassungen zum Start des Fiskaljahres 2023 klar: Es muss weiterhin mit Kündigungen gerechnet werden. Laut CNBC entließ der Softwarekonzern allein im Juli in seinem Heimat-Bundesstaat Washington knapp 300 Beschäftigte, vornehmlich aus dem Bereich Verkauf und Kundenbetreuung. Microsoft hatte dies unter anderem mit Einsparungen bei Kunden im Bereich Cloud-Computing begründet.