Er habe sich immer gefragt, warum die Gründer vor einem Investment sich nicht erkundigen: „Von wem stammt das Geld eigentlich, das ihr in uns investiert?“, sagt der Partner eines prominenten globalen Venture Capitalists (VC). Denn die Wagniskapitalgeber verwalten nur das Geld von anderen. In den milliardenschweren Fonds, die auch die deutsche Start-up-Szene in den vergangenen Jahren zu einer beachtlichen Größe verholfen haben, steckt das Geld von US-Pensionsfonds, chinesischen Techunternehmen – und russischen Oligarchen, die nun plötzlich im Fokus stehen.
Seit der Ukraine-Krieg tobt und die damit verbundenen Wirtschaftssanktionen gegen Russland in Kraft getreten sind, wird auch in der deutschen Gründerszene darüber diskutiert, welche Konsequenzen für die hiesigen Start-ups folgen könnten und wie viel russisches Geld in den Fonds steckt. Mit Target Global und DST haben zwei prominente Wagniskapitalgeber enge Verbindungen nach Russland. Target, das einen Sitz in Berlin hat, finanzierte beispielsweise das Versicherungs-Start-up Wefox und die Banking-App Revolut.
Gleich mehrere Fragen stellen sich nun: Können Fonds mit russischem Geld noch weiterarbeiten? Wie geht die Finanzaufsicht Bafin mit dem Thema um? Und findet ein Umdenken statt, durch das Gründer künftig stärker hinterfragen, welches Geld sie da eigentlich annehmen? Darüber wird nun im Management der deutschen Start-ups gesprochen. Speziell junge Finanz-Anbieter stehen dabei im Fokus, denn die Finanzaufsicht Bafin schaut dort genauer hin.
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