Nirgends in Köln findet man so kämpferische Gewerkschafter wie bei Ford. Den wirtschaftlichen Untergang aber können sie nicht bremsen
Mit Fackeln und roten Fahnen, IG-Metall-Mützen und Streikwesten zogen 300 Ford-Arbeiter nach dem Ende der Nachtschicht zur Kundgebung auf dem Werksgelände in Köln-Niehl. Wenig später gesellten sich einige Tausend andere Beschäftigte dazu. Die Machtdemonstration Ende Oktober wollten ihre Betriebsräte und Funktionäre „nur als erste Kampfansage“ verstanden wissen, der viele andere folgen sollen. Im November gab es schon den nächsten Protestzug. Die Beschäftigten wollen Flagge zeigen gegen den Plan ihrer Manager, fast 3000 Arbeitsplätze abzubauen. Der Betriebsrat spricht von einem „rücksichtslosen Vorgehen“, wie man es „noch nie erlebt“ habe. Die Wogen gehen hoch.