Deutschlands größte Gasspeicher
Sieben Gasspeicher in Deutschland haben laut dem Datendienst Statista aktuell eine Kapazität von rund einer Milliarde Kubikmeter. Den Anfang macht mit 992 Millionen Kubikmeter der Gasspeicher in Breitbrunn-Eggstätt. Betreiber der Anlage in der Nähe des Chiemsees ist die Uniper Energy Storage GmbH. Verwaltet wird sie von der Nafta Speicher GmbH. Die unterirdischen Strukturen wurden von 1977 bis 1993 zur Erdgasförderung genutzt. 1996 erfolgte der Umbau in eine Lagerstätte für Gas.
Uniper Energy Storage betreibt derzeit acht Gasspeicher in vier Ländern. Die unterirdischen Lagen verfügen laut Unternehmensangaben über eine Arbeitsgaskapazität von rund 80 Milliarden Kilowattstunden oder Terawattstunden. Zur Einordnung: 2021 wurden in Deutschland rund 504 TWh Strom verbraucht. Zum Portfolio von Uniper gehört auch die Nummer sechs unter den größten deutschen Gasspeichern in Bierwang mit einer Milliarde Kubikmeter.
In dem Salzstock Etzel in der ostfriesischen Gemeinde Friedeburg befindet sich einer der bundesweit größten Untergrundspeicher für Erdgas und Erdöl. Ihm kommt bei der Energiewende eine besondere Rolle zu. Denn der Speicher liegt ganz in der Nähe von Deutschlands einzigem Tiefseehafen in Wilhelmshaven, Stichwort: NLG. Eine Kapazität von 1,2 Milliarden Kubikmeter für die Anlagen EGL 1 und 2 bedeutet laut Statista beim Erdgas Platz fünf. Eigentümer dieser Speicher ist die Immobilien-Investmentgesellschaft Patrizia GmbH, Betreiber die Equinor Storage Deutschland GmbH.
In Ostfriesland liegt auch der laut Statista viertgrößter Gasspeicher Deutschlands in Nüttermoor. 21 Kavernen bilden die Speicheranlage in dem Stadtteil von Leer. Etwa ein Drittel von ihnen ist laut dem Betreiber, der EWE Gasspeicher GmbH, auf die Lagerung von H-Gas (hoher Methangehalt, hoher Brennwert) ausgelegt. Die Kapazität beläuft sich laut Statista auf 1,3 Milliarden Kubikmeter.
Im Speicherkomplex von Etzel findet sich dem Ranking zufolge auch die bundesweit drittgrößte Anlage ihrer Art. Etzel-ESE verfügt demnach über ein Volumen von 1,9 Milliarden Kubikmeter. Eigentümer der Kaverne ist wiederum die Investmentgesellschaft Patrizia, Betreiber des Gasspeichers Uniper Energy Storage.
Uniper Energy Storage betreibt ferner den zweitgrößten Gasspeicher Deutschlands. Der H-Gas-Kavernenspeicher Epe startete 1976 mit fünf Kavernen. Mittlerweile sind es laut dem Unternehmen 29 Kavernen mit einem Arbeitsgasvolumen von 1,8 Milliarden Kubikmeter. Statista führte die Anlage mit 1,9 Milliarden knapp vor Etzel-ESE.
Der mit Abstand größte Erdgasspeicher Deutschlands liegt im niedersächsischen Rehden und ist auch der größte Gasspeicher Westeuropas. Das Volumen beläuft sich laut dem Betreiber auf rund 4,0 Milliarden Kubikmeter Arbeitsgas. „Diese Menge reicht, um zwei Millionen Einfamilienhäuser ein Jahr lang mit Erdgas zu versorgen“, informiert die Astora GmbH. „Der Erdgasspeicher Rehden hält somit rund 20 Prozent der in Deutschland vorhandenen Speicherkapazitäten vor.“ Im April 2022 hatte die Bundesnetzagentur die Kontrolle der Anlage von der Gazprom-Tochter übernommen. Es wird auch eine Verstaatlichung nach dem Vorbild von Uniper erwogen.