Seit der letzten Welttournee von Superstar Beyoncé sind viele Jahre vergangen. Kein Wunder also, dass der Run auf Tickets für die „Renaissance“-Tour groß ist. Wie groß, beschreiben Berichte der „BBC“ und des „Guardian“. Beide beziehen sich auf Michael Grahn, Chefökonom für Schweden bei der Danske Bank. In den sozialen Medien schrieb er: „Beyoncés Start ihrer Welttournee in Schweden scheint die Mai-Inflation gefärbt zu haben, wie sehr, ist ungewiss.“
Gegenüber der „BBC“ führt er aus: „Ich würde Beyoncé nicht für die hohe Inflation verantwortlich machen, aber ihr Auftritt und die weltweite Nachfrage nach ihrem Auftritt in Schweden haben offenbar ein wenig dazu beigetragen.“ Insgesamt, so Grahn, mache er den Beyoncé-Effekt für 0,2 bis 0,3 Prozent der Inflation für Mai verantwortlich.
Hotels, Restaurants und sogar Kleidung wurden teurer
Mitte Mai gab die Sängerin gleich zwei Konzerte zum Auftakt ihrer Tour in der schwedischen Hauptstadt. Bei jedem dieser Events sollen bis zu 46.000 Fans gekommen sein, einige aus Übersee. Dadurch seien die Preise touristischer Dienstleistungen merklich gestiegen – ein bekanntes Phänomen bei beliebten Großveranstaltungen.
Allerdings hätten die Beyoncé-Fans nicht nur Preise für Hotels und beliebte Freizeitangebote in die Höhe getrieben, sondern auch die der lokalen Restaurants und sogar für Kleidung. Die Hotels der Stadt seien derart ausgelastet gewesen, schreibt der „Guardian“, dass manche Fans eine Unterkunft außerhalb der Stadt anmieten mussten.
Grahn gehe davon aus, so der Bericht, dass dieser Sondereffekt im Juni nicht erneut vorkommen werde. Er bezeichnet einen statistisch relevanten Einfluss von Großveranstaltungen auf die Inflationsrate als „äußerst selten“. Demgegenüber steht ein Bericht der „Financial Times“, in dem ein anderer Ökonom vor dem nächsten Weltstar warnt: Ende Juni kommt Bruce Springsteen für drei Konzerte nach Göteborg.
Beyoncé startet in Deutschland
Was Hotels angeht, scheint der Beyoncé-Effekt aktuell auch in Deutschland spürbar zu sein. Ihre nächsten vier Auftritte, beginnend mit zwei Terminen in Köln, werden von Buchungsportalen wie Booking mit entsprechend hohen Preisen für freie Zimmer begleitet. Für den heutigen Abend in Köln sind „92% der Unterkünfte auf unserer Seite nicht verfügbar“, schreibt Booking. Das günstigste Hotelzimmer, weit außerhalb der Stadt, liegt bei 104 Euro – auf der Homepage heißt es, es seien normalerweise 69 Euro. Bei Airbnb sieht es nicht besser aus.
Der Beitrag ist zuerst bei stern.de erschienen