Am Aschermittwoch endet bundesweit die Karnevalszeit und die Fastenzeit beginnt. Für die Jecken ist der Spaß damit vorbei – die Unternehmen fangen dagegen an, ihren Umsatz zu zählen. Denn wie viele andere gesellschaftliche Großereignisse, kurbelt auch der Karneval die deutsche Wirtschaft an. Für den Kölner Karneval, wo der größte Karnevalsumzug Deutschlands stattfindet, haben die Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) und die Rheinische Fachhochschule Köln die Wirtschaftskraft für das vergangene Jahr untersucht.
„Die Untersuchungen belegen, wie wichtig der Karneval für Köln und die gesamte Region ist“, erklärt Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval in einer Pressemitteilung. „Gastronomie, Hotelgewerbe und Einzelhandel profitieren vom stetigen Zulauf karnevalsbegeisterter Feiernder aus Köln, dem Umland und ganz Deutschland.“ Auch das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln veröffentlicht regelmäßig Zahlen. Das hier sind fünf interessante Fakten rund um den Wirtschaftsfaktor Karneval:
5 Fakten zum Karneval
Die Wirtschaftskraft des Kölner Karnevals ist seit 2008 um 29 Prozent auf fast 600 Millionen Euro gestiegen. 2008 lagen die Umsätze noch bei 461 Millionen. Dabei verteilen sich die Umsätze zu gleichen Teilen auf die Bereiche Sitzungen und Bälle, Umzüge und den Kneipenkarneval, heißt es in der Untersuchung der BCG. Der Karnevalsumsatz in Köln und Düsseldorf lässt sich zudem zusammen auf rund eine Milliarde Euro beziffern. Der Gesamtumsatz des Karnevals in Deutschland beträgt 2 Milliarden Euro.
Das Institut der deutschen Wirtschaft fand heraus: Rund 3.000 Unternehmen leben bundesweit ganzjährig vom Karneval. Sie beschäftigen zusammen fast 40.000 Mitarbeiter. Allein in Köln werden rund 5.000 Arbeitsplätze durch den Karneval unterstützt.
Der Kölner Karneval verzeichnet jedes Jahr steigende Besucherzahlen. Mehr als 400.000 Menschen besuchten am 11. November 2017 die Umzüge und Veranstaltungen des Kölner Karnevals. Im Vergleich zu 2008 lässt sich zudem ein Zuwachs von 14 Prozent verzeichnen, was die Kartenverkäufe für Sitzungen von Gesellschaften betrifft. Kurios: Je höher die Temperaturen, desto mehr Zuschauer sehen sich den Rosenmontagszug an. Im Schnitt kommen je zusätzlichem Grad weitere 23.000 Zuschauer.
Zwischen drei und vier Monaten dauert die Karnevalssaison – von dieser Zeit profitieren vor allem Gastronomie, die Hotelbranche und die Textilindustrie. Allein in Köln ist der Umsatz der Gastronomie zwischen 2008 und 2018 um 34 Prozent auf 257 Millionen Euro gestiegen. Das Hotelgewerbe konnte seinen Umsatz sogar um 43 Prozent steigern – auf 63 Millionen Euro.
Die Kostüme sind das Herzstück des Karnevals. Allein in Köln erwirtschaftet die Textilindustrie Umsätze in Höhe von 110 Millionen. Das sind rund 41 Prozent mehr als noch 2008. Dabei geben die Jecken im Schnitt 53 Euro für ihr Kostüm aus. Männer bezahlen mit 59 Euro mehr als die Frauen: Diese lassen 48 Euro springen.