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Rath checkt ein „Four Seasons Explorer“ – ein schwimmendes Luxusresort in Palau

Luxus auf See: Four Seasons Explorer Palau
Luxus auf See: Four Seasons Explorer Palau
© PR
Ein Luxus-Genuss anderer Art bietet die „Four Seasons Explorer“. Der knapp 40 Meter lange Luxuskatamaran kreuzt vor dem Inselstaat Palau. Vor allem Tauchbegeisterte kommen hier auf ihre Kosten
Carsten K. Rath hat zahlreiche Grandhotels geführt. Er ist Gründer des Hotel-Rankings „Die 101 besten Hotels“, das auch als Buch in Kooperation mit Capital erscheint. Hotels, über die er für Capital schreibt, bereist Rath auf eigene Rechnung.
Carsten K. Rath hat zahlreiche Grandhotels geführt. Er ist Gründer des Hotel-Rankings „Die 101 besten Hotels“, das auch als Buch in Kooperation mit Capital erscheint. Hotels, über die er für Capital schreibt, bereist Rath auf eigene Rechnung.

Seit ein paar Jahren nimmt ein Trend an Fahrt auf, den man salopp so beschreiben könnte: „Luxushotellerie legt ab.“ Ob Ritz-Carlton, Aman, Belmond, Six Senses oder Orient Express – sie alle haben Super- und Segelyachten im Portfolio oder in Planung, die eine Lücke im Markt schließen. Jene nämlich zwischen Privatyachten, die man mit Familie oder Freunden chartert, und den exklusiven Clubdecks auf größeren Kreuzfahrtschiffen. Was aber, wenn man durchaus neue Leute kennenlernen und zu entlegenen Lagunen schippern möchte? Dann geht man beispielsweise an Bord der „Four Seasons Explorer“. So wie ich.

Seit Ende 2023 kreuzt diese Luxusyacht in einem neuen Revier, dem Inselstaat Palau. Dessen mehr als 350 kleinere und größere Eilande liegen abgeschieden und weitgehend unberührt im Pazifik, etwa 900 Kilometer von der Küste der Philippinen entfernt.

Der immerhin 39 Meter lange Katamaran ist zwar schon rund 20 Jahre auf dem Wasser, aber erwartungsgemäß hervorragend in Schuss. In den zehn Außenkabinen mit großen Fenstern und Kingsize-Betten sowie der „Explorer Suite“ können maximal 22 Passagiere ihren Aufenthalt im exklusiven schwimmenden Resort genießen. Auf den drei Decks befinden sich außerdem ein Restaurant, eine Außen- und Innenbar, eine Lounge und eine Bibliothek. 

So sieht es in einer Kabine auf der „Four Seasons Explorer“ aus
So sieht es in einer Kabine auf der „Four Seasons Explorer“ aus
© PR

Nach meinem einwöchigen Aufenthalt kann ich eines definitiv vorab bestätigen: Der hohe Servicestandard, den die Hotelkette Four Seasons an Land auszeichnet, den erleben die Gäste auch auf dem türkisblauen Meer von Palau. Das liegt auch am Prinzip des Multitaskings, das einst Horst Schulze, der legendäre Gründer von Ritz-Carlton, für die Luxushotellerie adaptierte. Nicht aus Gründen der Kostenersparnis oder Effizienz, sondern um spontan auf fast alle Wünsche und Anforderungen reagieren zu können. 

Einzigartige Erlebnisse für Taucher

An Bord macht eben auch mal der Tauchlehrer die Betten, gibt Yogastunden oder serviert Drinks. Das Personal beherrscht diese Flexibilität perfekt und ist stets mit viel Herzblut bei der Sache. 

Unser Programm auf der Reise wechselt täglich, kreist jedoch meist um die Erkundung der spektakulären Unterwasserwelt auf einer Fläche von 500.000 Quadratkilometern, die jede Bucketlist krönen dürfte. Am Vor- und Nachmittag geht es aufs und unter Wasser, dank lediglich zwei Metern Tiefgang gelangt die „Explorer“ dabei an Hotspots, die sonst kein Schiff erreicht. Beim Schnorcheln entlang verschiedenster Arten von Hart- und Weichkorallen entdecke ich Seeigel, harmlose Riffhaie und Schildkröten. Ein Kameramann begleitet die Tauchgänge, sodass ich mir abends meine kleinen Expeditionsversuche anschauen kann. Eine großartige Idee.

Einer der Guides, wie seine Kollegen zertifiziert von der Professional Association of Diving Instructors (PADI), ist chinesischer Landesmeister im Free Diving. Rund 90 Meter in die Tiefe, ohne Sauerstoff – unglaublich! Auch Anfänger können in einer Woche lernen, sich bis zu 20 Meter ohne Atemgerät vorzuwagen. 

Doch auch oberhalb der Wasseroberfläche gibt es in Palau viel zu erkunden. Ich rate unbedingt dazu, die angebotenen Ausflüge auf eine der teils dicht beurwaldeten Inseln wahrzunehmen, von denen nur neun bewohnt werden – von insgesamt 18.000 Menschen. Auf Peleliu etwa lernt man auf einer Radtour und im Gespräch mit den nahbaren Einheimischen viel über die hierzulande kaum bekannte Geschichte des Inselstaates. 

Ausflüge in die Inselwelt lohnen sich auf jeden Fall
Ausflüge in die Inselwelt lohnen sich auf jeden Fall
© PR

Dieser war lange Zeit besetzt – von Spaniern, Japanern, Deutschen und Amerikanern –, konnte sich aber dennoch seine Sprache und Kultur bewahren. Vor 80 Jahren wurde dieses Paradies zudem fast völlig von US-Bomben zerstört, wovon bis heute Wracks abgestürzter Flugzeuge zeugen. Was die Natur und die Menschen an Aufbauarbeit geleistet haben, gleicht einem Wunder. 

Am kulinarischen Angebot an Bord ist nichts auszusetzen. Die Menüs auf Sterne-Niveau wechseln täglich, ich probiere etwa köstliche Blinis mit Rote-Beete-Mus und ein ebenso fantastisches Thunfisch-Tatar. Kein leichter Job für Küchenchef Abhay, der an Bord auf offenes Feuer und damit Grill und Wok verzichten muss. Trotzdem überrascht er mit einer vielfältigen und hervorragenden Länderküche, von Vietnam über Japan bis Italien. Nur bei der für ein Schiff exzellenten Weinauswahl bekomme ich kurz Schnappatmung, als eine Flasche für 10 Dollar Einkaufspreis plötzlich 180 Dollar kosten soll. Unverständlich. 

Four Seasons hat den „Explorer“ übrigens nicht zufällig nach Palau verlegt: Hier soll bald ein Resort entstehen. Und auch eine neue Superyacht ist für Ende 2025 angekündigt. Ahoi!

Business-Check

Anreise — vom Zielflughafen Koror braust ein Speedboot in etwa zehn Minuten zum Luxus-KatamaranDigitale Ausstattung — sehr guter Satellitenempfang, allerdings trotz Flach-TV kein Fernsehprogramm

Concierge-Service — umfangreich und individuell

Nachhaltigkeit — kein Einwegplastik in den Kabinen, Vorträge von Meeresbiologen über Umweltschutz, zahlreiche Initiativen mit und für die lokale Bevölkerung Sport — u. a. Tauchen, Schnorcheln, Free Diving, YogaZimmerpreise — ab circa 2800 Dollar/Nacht

Raths Reise-Rating

1 Ganz großes Kino

2 Wenn’s nur immer so wäre

3 Meckern auf hohem Niveau

4 So lala, nicht oh, là, là

5 Besser als im Hostel

6 Ausdrückliche Reisewarnung
 

Erschienen in Capital 9/2024

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