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Wochenrückblick Ins All mit Elon Musk

Mit dem geglückten Start der Falcon 9 mischt US-Milliardär Elon Musk die Raumfahrtbranche auf. Ein anderer Konzernlenker hebt lieber in Erdnähe ab. Und die Deutsche Bank hat ganz irdischen Ärger.

Ganz reibungslos verlief der Start der Rakete Falcon 9 nicht: Zweimal musste der geplante Weltraumflug aus technischen Gründen verschoben werden. Am Dienstag war es dann aber so weit: Vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral hob die Rakete des privaten Unternehmens SpaceX um 17:41 Uhr Ortzeit ab. Mit dem geglückten Start hat SpaceX Geschichte geschrieben. Das Unternehmen, hinter dem der Milliardär Elon Musk steht, bricht mit dem Transport eines Fernsehsatelliten in die Phalanx der etablierten Anbieter wie der europäischen Arianespace ein. SpaceX ist billiger als die anderen und dürfte den Markt daher durcheinanderwirbeln, wenn sich die Rakete als zuverlässig erweist. Elon Musk und seine Ideen muss man jedenfalls ernst nehmen. Ihm schweben noch ganz andere Weltraumabenteuer vor. Er plant bemannte Flüge ins All und träumt von einer Mars-Mission. Das mag noch in ferner Zukunft liegen, ein Spinner ist Musk aber nicht. Auch mit seinem Elektroauto Tesla wurde er anfangs belächelt. Mittlerweile muss Musk lachen, wenn er einen Kommentar zum BMW i5 abgeben soll. Ab 2015 soll das Elektroauto der bayerischen Edelmarke in den Handel kommen, Tesla-Fahrzeuge sind längst auf der Straße.

Pakete per Drohne


Ein Visionär anderer Art ist Amazon-Chef Jeff Bezos. In ein paar Jahren will der Online-Händler eilige Pakete per Drohne zustellen. Innerhalb von 30 Minuten soll die Bestellung beim Kunden sein. Allerdings gilt es, zuvor noch einige Schwierigkeiten zu überwinden. So muss die US-Luftfahrtbehörde die achtmotorigen Fluggeräte zulassen. Einen Namen hat die Zustellmethode aber schon: Prime Air. Das Video zeigt, wie sich Amazon die Zukunft vorstellt:

Allerdings dürfte es einige Vorbehalte gegen den Einsatz von Drohnen geben, die viele Menschen sofort an Militär und Krieg denken lassen. Aber Amazon ist nicht das einzige Unternehmen, das mit Drohnen experimentiert. Auch die Deutsche Post testet laut Bonner Generalanzeiger einen „Paketkopter“. Das Fluggerät soll versuchsweise Postangestellte mit Erkältungsmedikamenten versorgen.

Skandale ohne Ende


Mit weit irdischeren Problemen müssen sich eine Reihe renommierter Großbanken herumschlagen. Die EU-Kommission verdonnerte sie wegen ihrer Verwicklung in die Manipulation von Euribor- und Libor-Zinssätzen zu einer Strafe in Höhe von 1,7 Mrd. Euro. Auf die Deutsche Bank entfallen davon insgesamt 725 Mio. Euro. Das Geldhaus bemühte sich um Schadensbegrenzung: „Der Vergleich betrifft Verhaltensweisen von einzelnen Mitarbeitern in der Vergangenheit, die schwere Verstöße gegen Werte und Überzeugungen der Deutschen Bank darstellen“, teilten die Co-Chefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain mit. So etwas dürfe sich nicht wiederholen. Doch der Glaube an die Selbstreinigungskräfte der Branche ist verschwunden, zumal die Skandale nicht abreißen. „Neuer Ärger für die Deutsche Bank“, schreibt die FAZ am Freitag. Ein Mitarbeiter des deutschen Kreditinstituts in Japan wurde wegen des Verdachts der Bestechung festgenommen. Er soll einen Manager des Handelshauses Mitsui mit Abendessen und Fernreisen bestochen haben. Der Mitsui-Mitarbeiter habe daraufhin mehrere Millionen Euro in Finanzprodukte der Deutschen Bank investiert. Er wurde ebenfalls in Gewahrsam genommen. Alles nur Einzelfälle? Kommentatoren verzweifeln mittlerweile an den Geldhäusern, zun Beispiel Gerald Braunberger auf Faz.net: „Die Tragik für die Allgemeinheit ist, dass die Banken staatlicher Regulierung bedürfen, der Staat aber nicht weiß, wie man Banken effizient reguliert.“ Das ist dann wohl eine No-Win-Situation.

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