Die nachhaltigsten Universitäten
2015 haben die Vereinten Nationen 17 globale Ziele für eine bessere Zukunft verabschiedet. Wie sehr diese Nachhaltigkeitsziele in der Praxis umsetzbar sind, hängt auch stark von Universitäten ab. Das Londoner Magazin „Times Higher Education“ (THE), bekannt für sein Ranking der besten Universitäten der Welt, hat 2024 zum sechsten Mal sein „Impact Ranking“ veröffentlicht. Darin untersuchen die Experten, wie sehr Universitäten weltweit zu Nachhaltigkeitsthemen forschen und den eigenen Hochschulbetrieb auf Nachhaltigkeit ausrichten. Zwei Vertreter der Top 10 kamen aus Europa. Platz zehn der nachhaltigsten Hochschulen ging an die University of Exeter. Sie erreichte im Nachhaltigkeitsbarometer 96,1 von 100 Punkten. Großbritannien tat sich laut der Analyse insbesondere bei der Forschung zu Nachhaltigkeit bei Konsum und Produktion hervor.
Die USA dominieren 2025 erneut die Liste der zehn besten Universitäten der Welt von „Times Higher Education“. Bei Bemühungen um und Forschung zu den UN-Nachhaltigkeitszielen hinken die US-Universitäten jedoch vergleichsweise hinterher. Lediglich eine Hochschule, die Arizona State University (Tempe), konnte sich im Impact-Ranking in der Spitzengruppe platzieren (96,4 Punkte). Der nördliche Nachbar der USA schnitt deutlich besser ab.
Zumindest bei der Nachhaltigkeit können kanadische Universitäten die Ivy League weit hinter sich lassen. THE sah 2024 gleich zwei Bildungseinrichtungen aus Kanada in den Top 10 des Nachhaltigkeit-Rankings. Den Anfang machte die Queen's University in Kingston, Ontario. Sie belegte mit 97,1 Punkten den achten Platz. Eine andere Commonwealth-Nation konnte in dem Ranking sogar noch stärker glänzen.
Ein Kontinent tut sich beim Erreichen der Nachhaltigkeitsziele an den Universitäten besonders hervor, wie THE berichtete. Vier der zehn Spitzenpositionen gingen an Hochschulen aus Australien. Das war eine mehr als im Vorjahr. Die University of New South Wales (UNSW) belegte mit 97,2 Punkten den siebten Rang. Sie glänzte laut den Experten insbesondere bei „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ (93,7 Punkte) sowie beim Schutz von Ökosystemen an Land (93,0 Punkte).
Kanada war auch mit der University of Alberta im Ranking der nachhaltigsten Universitäten weltweit vertreten. Sie schaffte es mit 97,4 Punkten knapp vor der UNSW Sydney auf Platz sechs. Für das Nachhaltigkeitsziel „Industrie, Innovation, Infrastruktur“ gab es mit 99,9 Punkten nahezu das bestmögliche Ergebnis. Das war zudem die beste Einzelnote der Spitzengruppe. Die erste perfekte Zehn schaffte in derselben Kategorie die Yonsei University in Seoul auf Platz elf.
Das Royal Melbourne Institute of Technology (RMIT University) war die dritte der vier australischen Universitäten im Nachhaltigkeit-Ranking 2024. Das Endergebnis von 97,7 Punkten wurde vor allem von der Kategorie „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ (97,1) gestützt. Die THE-Experten lobten australische Universitäten zudem besonders für die Forschung zu Wasserverbrauch und Wasseraufbereitung.
Nur eine Universität aus dem nicht-englischsprachigen Raum schaffte laut THE den Sprung in die Top 10 der nachhaltigsten Hochschulen weltweit. Dafür konnte sich die Aalborg University mit 98,0 Punkten auf Platz vier des Rankings einreihen. Die Experten würdigten unter anderem die Meeresforschung sowie Projekte für weniger Ungleichheiten.
... die University of Tasmania. Die University of Tasmania erhielt Pluspunkte für Verdienste um den Klimaschutz. Britische Hochschulen taten sich laut den Experten besonders durch Initiativen zu Recycling und Müllvermeidung hervor.
Klare Siegerin des Nachhaltigkeit-Rankings 2024 wurde die Western Sydney University. Sie erhielt von den Londoner Experten die Endnote von 99,7 Punkten. In der Begründung wurde insbesondere die Zusammenarbeit der Forscher mit indigenen Gemeinden zu den lokalen Folgen des Klimawandels gewürdigt. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Wasserversorgung. Dass Australien in dem Nachhaltigkeit-Ranking so gut abschneidet, wurde unter anderem mit Förderprogrammen auf nationaler und kommunaler Ebene begründet.