Die reichsten Familien der USA
Auf Platz zehn kommt die Familie Cox aus Atlanta, Georgia, mit 26,8 Mrd. Dollar. Zum Firmenimperium gehören Telekommunikation, Autohandel und Zeitungen. „Forbes“ kombinierte das Vermögen von mindestens 37 Familienangehörigen (Nachfahren und deren Ehepartner).
In nur wenigen Jahrzehnten hat Dan Duncan (Foto) eine der reichsten Familiendynastien der USA geschaffen. Der 2010 gestorbene Unternehmer gründete 1968 mit 10.000 Dollar die Öl- und Erdgaspipeline-Firma Enterprise Product Partners, wie „Forbes“ berichtete. Daraus sei ein Branchenriese mit einem Jahresumsatz von über 58 Mrd. Dollar geworden. Die mindestens 13 Familienangehörigen wurden von den Analysten auf insgesamt 30 Milliarden Dollar geschätzt (Aktienkurse vom 16. Januar 2024).
Nicht etwa die Nachfahren von McDonald's-Gründer Ray Kroc, sondern die Familie einer international weit weniger bekannten Fast-Food-Kette gehören zu den zehn reichsten Familien der USA. „Forbes“ schätzte die mindestens 47 Angehörigen von S. Truett Cathy, Gründer von Chick-fil-A, auf 33,6 Mrd. Dollar. Das Foto zeigt seinen Sohn Dan Cathy, heute Chairman des Unternehmens. Der Familiensitz liegt in Atlanta. Cathy (2014 gestorben) hatte 1967 seine erste auf frittiertes Hühnchen spezialisierte Filiale in einem Einkaufszentrum eröffnet. Der Umsatz lag 2022 laut dem Bericht bei 6,4 Mrd. Dollar. 2025 will das Unternehmen im Vereinigten Königreich die erste Filiale außerhalb der USA eröffnen.
Nein, nicht Johnson & Johnson steckt hinter der laut „Forbes“ siebtreichsten Familie der USA. Samuel Curtis Johnson kaufte 1886 einen Parketthersteller in Racine, Wisconsin, für den er zwei Jahre später ein Bodenwachs entwickelte. Daraus wurde ein Unternehmen für Reinigungs-, Hygiene- und Pflegeprodukte, zu dem Marken wie Windex und Ziploc gehören. S.C. Johnson ist weiterhin in Familienbesitz und wird vom Ururenkel des Gründers geleitet. Zum Konzern gehört auch ein Anbieter von Campingzubehör. Die Experten schätzten die mindestens 70 Familienangehörigen auf insgesamt 38,5 Milliarden Dollar.
Der Name „Pritzker“ ist auch Architekturfans ein Begriff. Jay Pritzker rief 1979 den nach ihm benannten Architekturpreis ins Leben, zu deren Empfängern Frank Gehry zählt. Der in Chicago geborene Pritzker (1922-1999) baute erst das Familienunternehmen zur Marmon Group aus, zu der Dutzende von Firmen gehörten. Der Mischkonzern wurde 2013 von Berkshire Hathaway übernommen. 1957 gründete Pritzker mit seinem Bruder Donald die Hyatt-Hotelkette. 1982 übernahm er die Kartenverkaufsplattform Ticketmaster und veräußerte rund zehn Jahre später den Großteil des Unternehmens für rund 325 Mio. Dollar an Microsoft Mitgründer Paul Allen. Die dritte Generation der Hyatt-Hoteldynastie umfasst laut „Forbes“ zehn Milliardäre, darunter Penny Pritzker (Foto), Sonderbeauftragte der US-Regierung für die Ukraine. Das Magazin zählte mindestens 82 Familienangehörige und schätzte ihr kombiniertes Vermögen auf 41,6 Mrd. Dollar.
Noch eine Johnson-Familie findet sich auf der Liste der zehn reichsten Unternehmensdynastien der USA. Die rund zwölf Mitglieder sollen laut „Forbes“ über ein Gesamtvermögen von 44,8 Mrd. Dollar verfügen. Es stammt von dem Finanzdienstleister Fidelity Investmens aus Boston, der 1946 von Edward C. Johnson II gegründet wurde. Dessen Enkelin Abigail Johnson wurde 2014 CEO des Unternehmens und konnte die Vermögenswerte laut „Forbes“ auf 4,4 Billionen Dollar mehr als verdoppeln. Zuvor hatte ihr Vater vier Jahrzehnte Fidelity geführt.
Platz vier der reichsten Familien der USA geht laut „Forbes“ mit 60,6 Mrd. Dollar an Cargill-MacMillan. Das liegt auch an der schieren Größe dieser Sippe mit mindestens 100 Familienmitgliedern. Unter ihnen sind den Angaben zufolge 21 Milliardäre. Die Familie soll geschätzt 88 Prozent an Cargill kontrollieren, dem gemessen am Umsatz größten Privatunternehmen der USA. Zu den Geschäftsfeldern gehören Getreidehandel, Sirupproduktion, Futtermittel, Fleischverarbeitung sowie Energiehandel.
Die reichsten Familien der USA spielen häufig auch in der Politik eine wichtige Rolle. Als Königsmacher hinter den Kulissen hat sich der Republikaner Charles Koch etabliert. Der Megaspender soll über verschiedene Kanäle 50 Mio. Dollar in den Wahlkampftopf der Donald-Trump-Kontrahentin Nikki Haley gespült haben – auch deshalb konnte die ehemalige UN-Botschafterin der USA überraschend lange gegen den ehemaligen US-Präsidenten um die Kandidatur ihrer Partei kämpfen. Der Koch-Clan (mindestens 19 Mitglieder) bezieht sein von „Forbes“ auf 116 Mrd. Dollar geschätztes Vermögen aus dem Konglomerat Koch Industries (unter anderem Erdöl, Chemie, Kunstdünger). Der zur Veröffentlichung des Rankings 88-Jährige und die Witwe seines Bruders David, Julia Koch, kontrollieren laut „Forbes“ jeweils 42 Prozent des Unternehmens. Julia Koch war auf der 2023 veröffentlichten „Forbes“-Milliardärsliste die zweitreichste Frau der Welt.
Die zwei reichsten Familien der USA sind den meisten Verbrauchern ein Begriff. 1911 gründete das Ehepaar Ethel und Frank Mars eine Süßwarenfabrik in Tacoma, Washington. Frank Mars' Sohn Forrest aus erster Ehe (ebenfalls mit einer Frau namens Ethel) rettete das Unternehmen mit der Erfindung des Schokoriegels Milky Way und entwickelte später auch den Mars-Riegel. Heute gehören Marken wie Pedigree und Ben's Original Rice zum Konzern. Mindestens 37 Familienmitglieder wurden von „Forbes“ auf zusammen 117 Mrd. Dollar geschätzt. Das war fast doppelt so viel wie beim ersten Familien-Ranking des Magazins knapp ein Jahrzehnt zuvor. Trotzdem lag der Mars-Clan 150 Mrd. Dollar hinter der reichsten Dynastie der USA. Das Foto zeigt Victoria Mars, die im Jahr 2015 an der Spitze des Verwaltungsrates stand.
Die „Forbes“-Liste der Dollar-Milliardäre ist gesprenkelt mit sieben Nachfahren der Brüder und Walmart-Gründer Sam und Bud Walton. Sie halten den Angaben zufolge geschätzt 45 Prozent des Handelsriesen. Zusammen kamen die mindestens 39 Familienmitglieder laut dem Magazin zuletzt auf 267 Mrd. Dollar. Das entsprach in etwa dem kombinierten Vermögen der reichsten Familien von Platz vier bis zehn. „Forbes“ verzeichnete allerdings bei den Waltons verglichen mit dem vorherigen Familien-Ranking 2020 lediglich ein Plus von acht Prozent. Gründe waren den Angaben zufolge unter anderem sinkende Aktienkurse, hohe Steuerabgaben auf Wertpapierverkäufe oder Spenden in Milliardenhöhe.