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Immobilienmarkt Vermietung von Büroflächen bricht ein

Während die Nachfrage an privaten Immobilien steigt, ist der Markt für Büros eingebrochen
Während die Nachfrage an privaten Immobilien steigt, ist der Markt für Büros eingebrochen
© Russian Look / IMAGO
Das lukrative Geschäft mit Bürovermietungen ist in der Corona-Krise eingebrochen. Die Jahresbilanz 2020 der Branche fällt düster aus. Allerdings sind die Büromieten sogar gestiegen

Auf dem Immobilienmarkt trennt sich in der Corona-Krise die Spreu vom Weizen. Während die Nachfrage nach privaten Immobilien ungebremst hoch ist oder sogar zunimmt, ist der Boom bei der Vermietung von Büroflächen vorbei. Der Immobiliendienstleister Cushman & Wakefield stellte seit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 fest : „Die Nutzer waren verunsichert und wer flächenmäßig nicht reagieren musste, zum Beispiel durch auslaufende Mietverträge, der hielt die Füße still und wartete ab.“

Einbruch bei Bürovermietungen

Diese anhaltende Verunsicherung schlug sich in der Jahresbilanz für die Branche nieder. So hat sich der Markt der Bürovermietungen 2020 dem Bericht zufolge in Deutschland entwickelt:

  • Der Büroflächenumsatz der Top-5-Märkte (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, München) fiel auf 2,2 Mio. Quadratmeter – 35 Prozent weniger als 2019 und der niedrigste Wert seit 2009.
  • Den stärksten Rückgang unter den Top-5-Städten verzeichnete Düsseldorf mit minus 47 Prozent auf 270.000 Quadratmeter.
  • Positives Schlusslicht war München mit minus 26 Prozent auf 567.000 Quadratmeter.
  • Berlin blieb mit 700.000 Quadratmetern der umsatzstärkste Markt. Der Rückgang entsprach hier laut Cushman & Wakefield dem Mittelwert der Top 5.
  • Die Experten stellten zum Jahresende 2020 eine leichte Erholung fest. Sie erwarteten für 2021 einen Anstieg des Büroflächenumsatzes um 14 Prozent auf 2,5 Millionen Quadratmeter.
  • Allerdings brach die Nachfrage bei großen Flächen besonders ein: „Im Segment ab 10.000 Quadratmetern gab es 2020 nur 23 Abschlüsse, während es im Vorjahr noch 51 waren.“

Büromieten bleiben aber hoch

  • Die öffentliche Verwaltung sorgte 2020 für die meisten Abschlüsse. Auf sie entfielen den Angaben zufolge 18 Prozent des Flächenumsatzes. Es folgten die Informations- und Kommunikationstechnik-Branche (17 Prozent) und Industrieunternehmen (zwölf Prozent).
  • Das Leerstandsniveau blieb der Bilanz zufolge vergleichsweise niedrig. Die höchsten Leerstandsquoten gab es demnach in Frankfurt am Main (7,6 Prozent) und Düsseldorf (7,0 Prozent), den geringsten Wert in Berlin (2,7 Prozent).
  • Auch das sorgte dafür, dass trotz der Krise die Mietpreise meist sogar gestiegen sind. Unter den Top-Standorten meldete lediglich Berlin einen leichten Rückgang bei den Spitzenmieten (minus 2,6 Prozent). Bei den Durchschnittsmieten verzeichnete ebenfalls nur ein Standort ein Minus (Düsseldorf, minus acht Prozent auf 15,30 Euro). Die Durchschnittsmieten bei Büroflächen stiegen insgesamt um durchschnittlich 4,9 Prozent.

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