Preissteigerungen bei Baumaterialien
Betrachtet man die Erzeugerpreise, war Bauen im ersten Halbjahr 2023 rund 21,9 Prozent teurer als zwei Jahre zuvor – und in dieser Auswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren die Energiekosten nicht berücksichtigt. Allerdings stellten die Experten bei der Preisanalyse für ausgewählte Baumaterialien fest, dass sich bei vielen der extreme Preisanstieg des Vorjahres verlangsamt hat. Bauholz war demnach im ersten Halbjahr 2023 um 13,0 Prozent teuer als im selben Zeitraum 2021. Das bedeutet in dieser Rangliste Platz acht der Baumaterialien mit dem stärksten zwei-Jahres-Plus. Allerdings war Bauholz zuletzt 18,6 Prozent günstiger als im ersten Halbjahr 2022. Die stark gesunkenen Preise in dem Bereich zeigten sich insbesondere beim sogenannten Konstruktionsvollholz. Es war das einzige Baumaterial in der Auswertung, das seit 2021 kontinuierlich billiger geworden ist.
Bauherren zahlten laut der Statistik für Betonstahl in Stäben im Schnitt zuletzt 13,6 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2021. Verglichen mit den hohen Preisen 2022 verzeichneten die Analysten hingegen einen Preisrückgang von 28,5 Prozent.
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine waren die Preise für Gas und Erdöl stark gestiegen. Das schlug sich auch bei Baustoffen aus fossilen Brennstoffen nieder. Bitumen aus Erdöl war im ersten Halbjahr 2023 rund 35,3 Prozent teurer als noch 2021. Verglichen mit der Anfangszeit des Ukrainekriegs lag das Kostenniveau zuletzt um 13,0 Prozent niedriger, wie Destatis mitteilte. Bitumen auf Erdölbasis wird unter anderem im Straßenbau und zur Abdichtung von Dächern, Gebäuden und Fundamenten verwendet.
Sogenanntes Flachglas kommt zum Beispiel bei Fenstern oder Glastüren zum Einsatz. Hier gab es verglichen mit dem ersten Halbjahr 2021 den viertgrößten Preisanstieg. Die Statistiker ermittelten ein durchschnittliches Plus in Höhe von 45,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum lagen die Preise nur noch 1,7 Prozent höher.
Bei Zement hat sich der Preisanstieg nur leicht verlangsamt. Das wichtige Baumaterial war im ersten Halbjahr 2023 laut der Statistik 57,1 Prozent teurer als 2021 und immer noch 41,7 Prozent teurer als 2022. Kein anderer Baustoff lag so weit über dem Preisniveau des Vorjahres.
Bauunternehmen zahlten 2023 für Kalk und gebrannten Gips durchschnittlich 67,6 Prozent mehr als 2021. Doch selbst verglichen mit den hohen Preisen im ersten Halbjahr 2022 belief sich das Plus zuletzt noch auf 39,7 Prozent. Deutlich nach unten gegangen ist hingegen die Teuerungsrate bei der Nummer eins.
Stabstahl (ohne Betonstahl) war zuletzt fast doppelt so teuer wie vor zwei Jahren. Destatis errechnete für dieses Baumaterial einen Anstieg seit dem ersten Halbjahr 2021 um 86,9 Prozent. Allerdings zeigte hier die Preiskurve schnell wieder abwärts. Verglichen mit 2022 lagen die Kosten nur noch 11,5 Prozent höher.