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Daniel Saurenz Zuckerberg gegen Musk – und das erstaunliche Comeback der Meta-Aktie

Um Mark Zuckerberg war es zuletzt eher ruhig geworden, jetzt meldet er sich mit einer Kampfansage in Richtung Elon Musk zurück
Um Mark Zuckerberg war es zuletzt eher ruhig geworden, jetzt meldet er sich mit einer Kampfansage in Richtung Elon Musk zurück
© Szwarc Henri / picture alliance/abaca
Die jüngsten Bankenpleiten in den USA drängen Rivalitäten unter den großen Techkonzernen in den Hintergrund. Dabei ist es spannend zu sehen, wie bei KI und Social Media der Kuchen neu verteilt wird. Dem Aktienkurs der Facebook-Mutter Meta hilft es schon

2022 wollte lange Zeit niemand ein Stück Brot von Facebook haben. Zu schwerfällig, zu viele Mitarbeiter und zu wenig Ideen – so lautete der Vorwurf am Kapitalmarkt. Doch seit Anfang November geht die Post ab. „Die Aktie von Meta hat binnen vier Monaten nicht nur ein Comeback, sondern eine Kursverdopplung hingelegt“, sagt Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Am Börsenplatz Gettex gehört Meta ebenso wie bei Smartbroker wieder zu den gern gehandelten Titeln. Man sieht daran, dass der Dreh im sogenannten Newsflow bei US-Techs schnell in barer Kursmünze umgesetzt wird. Auch Netflix wurde im Frühjahr 2022 in Grund und Boden geschrieben, doch es dauerte nur fünf Monate, bis sich der Aktienkurs ebenfalls mehr als verdoppelt hatte.

Was aber treibt Meta so an? „Zunächst half Meta, dass der Vorstand verstanden hatte, was der Kapitalmarkt sehen wollte – nämlich Reduktion der Mitarbeiterzahl und Kostendisziplin“, sagt Molnar. Nun will man noch eine eigenständige Social-Media-App einführen, die vor allem Twitter Konkurrenz machen soll. Damit nimmt die Rivalität zwischen Twitter-Eigentümer Elon Musk und Meta-Gründer Mark Zuckerberg zu. Denn die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Ein Sprecher von Meta Platforms sagte am Wochenende gegenüber BBC News, dass Meta „ein eigenständiges dezentralisiertes soziales Netzwerk zum Teilen von Textaktualisierungen erkundet“. Mit anderen Worten: Meta prüft, ein neues Twitter auf den Markt zu bringen.

„Wir glauben, dass es eine Möglichkeit für einen separaten Bereich gibt, in dem Schöpfer und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zeitnahe Updates zu ihren Interessen austauschen können“, sagt der Sprecher. Twitter-Eigentümer Elon Musk reagierte umgehend und antwortete am Sonntag auf Twitter, dass Meta offenbar eine Kopie plane.

Wann bekommt Twitter Konkurrenz?

Twitter hat Mühe, seine Werbetreibenden zu halten, nachdem Musk die Social-Media-Plattform im Oktober für 44 Mrd. US-Dollar übernommen hat. Musk lockerte die Richtlinien von Twitter zur Moderation von Inhalten und stellte Tausende von Konten wieder her. Diese Schwächephase will Zuckerberg ausnutzen. Seine „textbasierte App“ trägt den Code-Namen P92. Der Zugang ist denkbar einfach: Benutzer können sich mit ihren Instagram-Anmeldeinformationen registrieren und anmelden.

Es ist geplant, die Daten aller Instagram-Benutzer für Analysen, Produktentwicklung und Rankingzwecke zu verwenden und den Dienst so aufzubauen, dass Instagram-Benutzer, die sich nicht für P92 anmelden, denen, die sich für P92 anmelden, als Freundschaftsempfehlungen präsentiert werden. Kunden werben Kunden. Der Zeitplan für die App ist allerdings noch unbekannt.

KI wird das nächste große Geschäftsfeld

Bekannt wurde aber vor kurzem, dass Elon Musk den Wettbewerb um textbasierte KI (Künstliche Intelligenz) intensivieren will. Er plant eine Alternative zu Microsofts ChatGPT, die sich aber erst in einer Aufbauphase befindet. Pikant: Musk hatte die Firma OpenAI, die hinter ChatGPT steckt, einst gegründet. KI sei ein vielversprechendes und mächtiges Instrument, sagt der Twitter-Chef.

Wie schnell Meta mit dem Aufbau einer Twitter-Alternative vorankommen will, ist offen. Denn die Facebook-Mutter schaut sich ihre Kostenstruktur auch im laufenden Jahr ganz genau an. Auch der Markt hat die Entwicklung fest im Blick und begrüßte zuletzt die verkündeten Einsparungen. Bereits 2022 hat Meta Tausende Stellen gestrichen und will nun offenbar weitere Jobs abbauen – und das in mehreren Stufen. Insidern zufolge sollen auch mehrere Projekte eingestellt werden. Im vergangenen Jahr hatte Meta 11.000 Stellen gestrichen, was etwa 13 Prozent der Gesamtbelegschaft entsprach.

Wie die aufkommende Konkurrenz zwischen den großen Techunternehmen zeigt, ist das Rennen um Text-Apps, Künstliche Intelligenz und damit verbundenen Geschäftsfelder längst noch nicht entschieden. Beliebt sind die Aktien aber durch die Bank. Tesla, Meta, Microsoft, Apple und Netflix sowie Alphabet sind die Top sechs bei Smartbroker 2023 unter den US-Titeln.

Daniel Saurenz betreibt mit seinem Team das Börsenportal Feingold Research. Es bietet täglich einen Börsenbrief an, den Sie für 14 Tage kostenfrei testen können. Melden Sie sich unter info@feingold-research.com an oder probieren Sie den Börsendienst unter diesem Link aus. Trainingstage und Coachings finden Sie NEU unter feingold-academy.com

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