Im Januar hatten Analysten die „Magnificent 7“ noch als große Gewinner des kommenden Börsenjahrs vorausgesagt: Alphabet, Meta, Apple, Nvidia, Microsoft, Tesla und Amazon – sie alle galten als potenzielle Profiteure der neuen Trump-Regierung.
Nach der Amtseinführung am 20. Januar sah es kurz so aus, als würden die Analysten richtig liegen. Auf die Euphorie folgt nun jedoch der erste Absturz: Trumps erratische Zoll- und Handelspolitik lässt die Bösenwerte einbrechen. Die Magnificent 7 verloren binnen Wochen hunderte Milliarden Dollar. Dabei hatten Mark Zuckerberg, Elon Musk und die anderen Tech-CEOs vor wenigen Wochen bei der Amtseinführung noch gejubelt.
Verluste der Tech-Konzerne im Überblick:
Trump und die Tech-Konzerne: Erst Jubel, dann Absturz
Meta-Chef Zuckerberg (Mitte) kam mit seiner Frau Priscilla Chan (links) zur Amtseinführung des US-Präsidenten. Wenige Tage vorher hatte er angekündigt, das von den Republikanern verhasste Faktenprüfungsprogramm bei Facebook, Instagram und Threads abzuschaffen. Zudem berief er den Trump-Vertrauten Dana White in den Verwaltungsrat und spendete 1 Mio. US-Dollar für die Feierlichkeiten zur Amtseinführung. Viele Beobachter lasen das als Annäherung an die neue Trump-Regierung. Hat es etwas gebracht? Naja. Seit der Amtseinführung ist Metas Aktienkurs um ein Prozent abgesunken – das entspricht rund 18 Mrd. Dollar. Im Vergleich zu den anderen Techwerten kam Meta damit noch gut weg.
Apple-Chef Tim Cook gilt als geschickter Verhandler, wenn es um den Umgang mit Donald Trump geht. Bei seinen Annäherungsversuchen geht er jedoch deutlich diskreter vor als einige seiner CEO-Kollegen – mit öffentlichen Lobliedern hält er sich eher zurück. Privat spendete er Medienberichten zufolge rund 1 Mio. US-Dollar für Trumps Amtseinführung. Bei der Zeremonie wirkte er allerdings nicht so glücklich. Seitdem ging es auch mit Apples Aktienkurs bergab, insgesamt um gut vier Prozent. Damit sank der Börsenwert um rund 137 Mrd. Dollar.
Sundar Pichai, der Chef der Google-Mutter Alphabet, hält sich in der Öffentlichkeit mit politischen Äußerungen eher zurück. Zur Amtseinführung kam er trotzdem – und spendete via Google rund 1 Mio. US-Dollar. Ausgezahlt hat sich das bisher nicht. Infolge von Trumps erratischer Handelspolitik und den daraus resultierenden Verwerfungen am Aktienmarkt verlor Alphabet gut 16 Prozent an Börsenwert – das entspricht rund 214 Mrd. Dollar.
Amazon-Gründer Jeff Bezos (Mitte) nahm mit seiner Verlobten Lauren Sánchez (2. v.l.) an Trumps Amtseinführung teil. Der Milliardär hat eine schwierige Beziehung zu dem Republikaner: In der Vergangenheit gab es Knatsch wegen eines geplatzten Amazon-Auftrags für das Pentagon. Zuletzt näherte sich Bezos wieder an. Für die Amtseinführung spendete sein Unternehmen 1 Mio. US-Dollar. Bisher hat ihm der neue Kurs des US-Präsidenten und die daraus resultierenden Verwerfungen eher geschadet: Amazons Kurs brach seit der Amtseinführung um 13 Prozent ein. Das dezimierte den Börsenwert um rund 311 Mrd. Dollar.
Satya Nadella, CEO von Microsoft, blieb der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump fern. Sein Unternehmen beteiligte sich aber mit einer Spende in Höhe von 1 Mio. US-Dollar an den Feierlichkeiten. Die neue Amtszeit ist jedoch auch für Microsoft mit einem Abwärtstrend verbunden: Die Aktie sank seit dem 20. Januar um elf Prozent. Damit büßte es einen Börsenwert in Höhe von 361 Mrd. US-Dollar ein.
Tesla-Chef Elon Musk ist der mit Abstand größte Unterstützer von Donald Trump – verbal, aber auch finanziell. Im Wahlkampf trat er mehrmals bei Trumps Veranstaltungen auf und investierte mehr als 250 Mrd. US-Dollar in seine Kampagne – die wohl größte Wahlkampfspende in der Geschichte der USA. Hat es sich gelohnt? Musks Einfluss ist seit der Amtseinführung gestiegen. Seine Firma Tesla hat jedoch schwer gelitten: Seit dem 20. Januar hat sich der Kurs fast halbiert, um insgesamt 46 Prozent. Das radierte einen Börsenwert von rund 631 Mrd. Dollar aus. Tesla ist damit der zweitgrößte Börsenverlierer der neuen Trump-Ära.
Nvidia-CEO Jensen Huang kam nicht zur Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump. Unter den Chefs der „Magnificent Seven“ stach er mit seiner Abwesenheit heraus. Über das Verhältnis der beiden ist wenig bekannt. Fakt ist: Nvidia ist der größte Verlierer der neuen Amtszeit. Seit dem 20. Januar hat es rund 706 Mrd. Dollar an Börsenwert eingebüßt (-21 Prozent). Neben Trumps Handelskonflikten ist darin allerdings auch der Deepseek-Schock mit eingepreist.
Insgesamt verloren die Magnificent Seven seit der Amtseinführung insgesamt mehr als 2,3 Billionen US-Dollar an Börsenwert, wie eine Capital-Auswertung zeigt. Zugrunde lagen dabei die Kursdaten des Analysediensts Refinitiv. Verglichen wurden die Schlusskurse vom 17. Januar und 11. März 2025 in US-Dollar.