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Onlinebanking Warum das SMS-Tan-Verfahren abgeschafft wird

Das SMS-TAN-Verfahren gilt als vergleichsweise unsicher.
Das SMS-TAN-Verfahren gilt als vergleichsweise unsicher.
© Rüdiger Wölk / IMAGO
Kunden der Sparkassen und Volksbanken können ihre Online-Überweisungen bald nicht mehr per SMS-Tan freigeben. Woran das liegt und welche Alternativen es gibt

Sparkassen und Volksbanken wollen die SMS-Tan für das Onlinebanking noch im Sommer dieses Jahres abschaffen. Das Handelsblatt berichtete zuerst über das Vorhaben. Bisher nutzen demnach noch 2,4 Millionen Kunden der beiden Finanzverbände das Verfahren.

Tans (kurz für: Transaktionsummern) sind einmal verwendbare Passwörter und müssen aus den Überweisungsdaten selbst erzeugt werden. Sie dürfen nur zeitlich begrenzt gültig sein und sollen, wenn möglich, auf einem separaten Gerät erstellt werden.

Für die geplante Abschaffung gibt es vor allem zwei Gründe: Zum einen gilt die SMS-Tan, auch mobile-Tan genannt, als vergleichsweise unsicher. Bei dem Verfahren wird eine Pin zur Freigabe per SMS an das Handy der Kunden geschickt. Diese Nachrichten können abgefangen werden. „Dies bringt ein nicht unerhebliches Risiko des Missbrauchs mit sich“, so das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik. Auch wenn das Handy geklaut wird, können die Daten in falsche Hände gelangen.

Zahlreiche Alternativen

Kunden haben nun verschiedene Alternativen. Welche Verfahren sie anbieten, können Banken in der Regel selbst entscheiden. Es lohnt sich also, sich bei der eigenen Bank über die angebotenen Alternativen zu informieren.

Als sicherer als die SMS-Tan gelten etwa Verfahren wie Push-Tan, Photo-Tan oder Chip-Tan. Bei der Push-Tan geben Kunden die Überweisung in einer mobilen App frei, bei der Photo-Tan fotografieren sie ein Quadrat mit Pixeln auf dem Computer ab oder lassen ihr Smartphone die Daten im Hintergrund vergleichen.

Für das Chip-Tan-Verfahren brauchen sie einen separaten Tan-Generator, der nicht mit dem Internet verbunden ist. Das macht dieses Verfahren besonders sicher.

SMS-Tan ist zu teuer

Für die Banken dürfte es aber neben der Sicherheit einen weiteren Grund geben, das SMS-Tan-Verfahren zeitnah abzuschaffen: die Kosten. Der Versand von Meldungen über das Push-Tan-Verfahren an die Apps ist für sie deutlich günstiger als der Versand via SMS. Dafür müssen sie eigens Kontingente einkaufen.

So können beispielsweise Kunden der Commerzbank zwar noch das SMS-Tan-Verfahren nutzen, müssen die Kosten aber selbst tragen. „Für die Bereitstellung der mobile-Tan entstehen SMS-Kosten, die seitens der Provider anfallen“, heißt es auf der Internetseite der Commerzbank. Diese Kosten in Höhe von 12 Cent pro SMS leite man an die Kunden weiter.

Die Sparkassen und Volksbanken sind nicht die ersten, die das SMS-Tan-Verfahren abschaffen. Privatkunden der Postbank mussten bereits 2019 ein anderes Verfahren wählen. Kunden der Deutschen Bank können hingegen auch weiterhin auf das SMS-Tan-Verfahren zurückgreifen – hier sei, so berichtet das Handelsblatt, keine Änderung geplant.

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