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Geldanlage Was macht Draghi mit uns?

Die Märkte tanzen nach den Pfeifen der Notenbanker. Am leisesten werden die Japaner wahrgenommen, anders als Draghi und Yellen.
Geldanlage: Was macht Draghi mit uns?

Daniel Saurenz betreibt das Investment- und Anlageportal Feingold Research. Der Journalist hat unter anderem für Börse Online und die Financial Times Deutschland geschrieben

Die EZB hat ein so aggressives Paket an geldpolitischen Aktionen beschlossen wie nie zuvor. Da konnte die US-Notenbank nicht tatenlos zusehen und hat die im Dezember avisierten vier Zinsschritte in ihrer jüngsten Prognose deutlich auf zwei reduziert. Beim Wettbewerb der Notenbanken um die expansivste Geldpolitik beziehungsweise die schwächste Währung hat derzeit wieder die USA die Nase vorn.

Das hat im DAX dazu geführt, dass die 10.000er Marke eine zu hohe Hürde ist und auch zahlreiche andere Indizes kämpfen mit wichtigen, runden Marken: Beim MDAX sind es die 20.000 und beim EuroStoxx 50 die 3.000 Punkte. Interessant ist dabei, dass die Unternehmensdaten nur noch als kaum beachtete Nebengeräusche im aktuell lauten Orchester der Notenbankpolitiker wahrgenommen werden. Gehandelt werden primär Phantasie und das Abwerten von Währungen und die Erwartung an die Notenbanker in Japan, China, Europa oder den USA.

EZB versperrt den Notausgang

Gleichzeitig werden durch den Wettlauf um die aggressivste Geldpolitik die Zinsträume von Anlegern in aller Welt zerstört, nimmt man Sparern in den großen Volkswirtschaften die Alternativen. Das Geldsystem ist auf den Kopf gestellt und mit ihm auch das Bewertungssystem vieler Anlageklassen. Denn Immobilien in mancher Großstadt sind getrieben vom Billiggeld nach alter Betrachtung überteuert, man frage nur in München oder London nach.

Sie werden aber getoppt von einer Blase am Anleihemarkt. Oder anders ausgedrückt: Das Risiko am Anleihenmarkt ist bei Negativrenditen von Bundesanleihen mit Laufzeiten von fünf Jahren und mehr einfach sehr hoch. Draghi & Co. haben den Fluchtweg vieler Anleger versperrt, in Krisenzeiten auf vermeintlich sichere Staatsanleihen zu setzen. Wer Sicherheit sucht, wagt sich daher nach jahrelanger Baisse wieder an den Goldmarkt heran.

Alternative Goldinvestment

Gold-ETFs verschaffen sich dadurch wieder mehr Gehör, nachdem diese Form der Goldinvestments lange Zeit verschmäht wurde. Sie wurden in diesem Jahr so stark nachgefragt wie lange nicht mehr. Vor allem institutionelle Anleger nutzen ETFs, um schnell und einfach investieren. Die Attraktivität von Gold und anderen Edelmetallen wird dadurch noch gesteigert, dass durch die Negativzinsen kein Zinsnachteil gegenüber Zins- oder Rentenanlagen entsteht. Allerdings sind auch Gold-Investments volatil wie die vergangenen Jahre gezeigt haben - Rendite ohne Risiko ist auch am Goldmarkt nicht möglich.

Gold-Fans können neben dem direkten Erwerb von Goldmünzen oder -barren auch über Goldzertifikate an einer Wertsteigerung partizipieren. Das Papier mit der WKN DZ0B66 ermöglicht eine währungsgesicherte Partizipation an der Goldpreisentwicklung. Eine nicht-währungsgesicherte Alternative ist das Indexzertifikat mit der WKN 160902.

Wer nach der Rally beim Gold dagegen nur noch moderate Kurssteigerungen erwartet, kann das Gold-Discountzertifikat mit der WKN SE3K65 erwerben. Die Laufzeit endet im März 2017 und die Auszahlungsobergrenze (1300 USD) liegt nur knapp vier Prozent oberhalb des aktuellen Goldpreises. Die maximale Renditechance bis zur Fälligkeit beträgt etwas mehr als acht Prozent und der Discount, der als Puffer gegen fallende Goldpreise fungiert, macht vier Prozent aus.

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