Selma Jung hat früh gutes Geld verdient: Eliteuni, Start-up-Gründung, Exit. Heute ist sie Risikokapitalgeberin – und Mutter. Die 32-Jährige, die ihren richtigen Namen lieber nicht in einem Magazin lesen möchte, hat immer auf Ziele hingearbeitet. Bloß für ein Thema hat sie sich nie so richtig Zeit genommen: für ihre eigenen Finanzen. Der Handlungsbedarf wäre groß. Immerhin haben sich mehr als 1 Mio. Euro auf verschiedenen Konten angesammelt. Einen Teil des Geldes hat sie in ETFs angelegt – doch, wie sie einräumt, ohne wirkliches Konzept.
Ihr Dilemma kann Jung klar benennen: „Ich bin zu groß für den MSCI World geworden.“ Für die guten, bekannten Vermögensverwalter sei sie jedoch zu klein. „Bei Goldman Sachs schauen sie dich unter 5 Mio. Euro gar nicht an“, sagt Jung – und fragt sich, wie sie ihr Portfolio in dieser Situation am besten strukturieren könnte. Jungs Problem ist gar nicht so selten. Denn das Gefühl, das Vermögen breiter streuen zu müssen, beschleicht längst nicht nur Millionäre. Auch bei geringeren Portfoliogrößen ist es sinnvoll, über ein Basisinvestment in einen globalen Aktienfonds hinaus zusätzliche Assets in Betracht zu ziehen.
Doch wo liegen die Wegmarken, bei denen man innehalten und sein Portfolio adjustieren sollte? Welche Anlageklassen sollte man berücksichtigen – und wie gewichtet man sie am besten? Capital hat dazu mit Vermögensverwaltern und Finanzexperten gesprochen. Sie setzen die Marken zum Teil bei unterschiedlichen Beträgen; manche definieren die Abschnitte auch etwas weicher – dass Anleger die Portfoliozusammensetzung an ihre Vermögensverhältnisse anpassen sollten, bestätigen jedoch alle. Capital zeigt, welcher Mix sich von welchem Anlagebetrag an empfiehlt.
