Der Aktienmarkt erreicht ein Rekordhoch, während die Wirtschaft strauchelt – diese Interpretation der Lage stimmt nur bedingt. Dass Aktien so gut laufen, hat viel mit der US-Wirtschaft zu tun. Beim Dax kommt noch ein hausgemachter Sondereffekt dazu
Die deutsche Volkswirtschaft geht unter – und der Aktienmarkt erreicht ein Rekordhoch. Dieser Eindruck prägt derzeit viele öffentliche Debatten. Den „Untergang“ machen viele daran fest, dass mit Miele eine Ikone von „Made in Germany“ Massenentlassungen ankündigte. Zugleich erreichte mit dem Dax der wichtigste deutsche Aktienindex ein Rekordhoch von gut 17.049 Zählern. Für Kapitalismuskritiker, Untergangsapologen jeglicher Couleur und Zyniker schien die zurückliegende Woche die perfekte Bestätigung ihres jeweiligen Weltbildes zu liefern. Zeit also, mit ein paar Mythen über Krise und die Aktienmärkte aufzuräumen und zu klären, warum die Kurse so hoch liegen wie sie liegen – und sogar noch weiter steigen könnten.