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Christoph Bruns Gut durchgeschüttelt: Die Quartalssaison sorgt für Kursturbulenzen

Christoph Bruns
Christoph Bruns
© Lyndon French
Die Quartalsberichte der Unternehmen haben für Kurserschütterungen gesorgt: Für Tesla beispielsweise ging es steil bergauf, für Meta steil bergab. Ein einheitlicher Trend ist nicht zu erkennen – auch nicht in Europa

Der April zeigte sich an der Börse von seiner wechselhaften Seite. Die Vorlage von Quartalszahlen sorgte bei einigen Aktien für wahre Bocksprünge. Besonders augenfällig war diese Entwicklung bei der Google-Muttergesellschaft Alphabet, Meta, Microsoft und Tesla. Obwohl der kalifornische Autohersteller durchweg schwache Zahlen präsentierte, nahmen die Anleger einen rosigen Ausblick von CEO Elon Musk zum Anlass, die Aktie rasch um 20 Prozent ansteigen zu lassen. Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 500 Mrd. US-Dollar ist der Autobauer an der Börse weit mehr wert als alle deutschen Autohersteller zusammen. 

Andersherum ging es bei Mark Zuckerbergs Meta Platforms zu. Ein verhaltener Ausblick überschattete robuste Quartalszahlen komplett und schickte den Titel auf eine 15-prozentige Talfahrt. Größere Linearität fand sich indessen bei Microsoft und Alphabet. Beide Unternehmen wiesen gute Zahlen im ersten Quartal auf und konnten daraufhin steigende Notierungen beobachten. 

Gleichwohl hielt das erste Jahresviertel auch schwache Zahlenwerke für die Anlegergemeinde bereit. Durchaus schwergewichtige Unternehmen wie Caterpillar, Texas Instruments, Intel und Bristol Myers legten magere Zahlen vor und mussten temporär mit Abschlägen vorliebnehmen. Gleiches galt auch für Exxon und Chevron, bei denen der Gaspreisrückgang in Nordamerika das Quartal belasteten. Besonders rüde wurde der Autovermieter Hertz behandelt. Hohe Verluste im Zuge der Flottenbereinigung um Tesla-Fahrzeuge und die anhaltend gigantische Verschuldung ließen einmal mehr den Pleitegeier am Firmament erscheinen. 

Gewinner und Verlierer in Europa

In Europa zeigte sich ebenfalls ein durchwachsenes Quartalsbild. Während SAP mit guten Auftragsbeständen das Wohlwollen der Investoren auf sich zog, mussten die schwergewichtigsten Unternehmen des Kontinents LVMH aus Frankreich und ASML aus den Niederlanden über schwierigere Monate berichten. Besser als ASML kam indes der deutsche Maschinenbauer im Halbleitersektor Süss Microtec aus den Startblöcken, während LVMH-Wettbewerber Kering den Luxusgütersektor belastete. Primus in dieser Industrie bleibt Hermès, das seine Ausnahmestellung einmal mehr untermauerte.

Auffällig solide entwickelte sich der Automobilsektor, obwohl die vorgelegten Zahlen nicht überall überzeugten. Etwas unter die Räder geriet der traditionelle Börsenliebling Sartorius, nachdem der Ausblick dort zurückhaltender ausgefallen war. Heftig erwischt wurde indessen die ehemalige Börsenperle Varta. Das Batterieunternehmen sieht sich mit Sanierungsnotwendigkeiten konfrontiert. 

Derweil legten in Japan etliche Unternehmen ihre Gesamtjahreszahlen vor. Vor allem exportorientierte Gesellschaften berichteten über Rückenwind durch die kursverfallene Landeswährung Yen. Entsprechend sportlich ging es etwa bei dem in Deutschland bestens bekannten DMG Mori zu. Auch der Finanzsektor legte gute Zahlen vor, wie man etwa an der Gewinnverdoppelung bei Daiwa Securities sehen konnte.

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