„Wir schwören auf Pharma-Aktien “
John Bennett, Portfoliomanager für europäische Aktien bei Henderson Global Investors
Auch nach mehr als fünf Jahren bleibt „Pharma“ unser bevorzugtes Thema. Im Oktober mussten Pharmaunternehmen zwar Federn lassen. Schuld waren zunehmende Sorgen, die Preissetzungsmacht der Branche könnte unter dem Wahlkampfgetöse in den USA Schaden nehmen. Aus unserer Sicht ändert die aktuelle „Debatte“ aber nichts an den künftigen Cashflows unserer wichtigsten Pharmabestände. Dennoch bereiten wir uns auf ein turbulentes Jahr vor. Wir sind weiterhin überzeugt, dass die Pharmakonzerne für wirklich innovative Medikamente für bislang ungelöste Gesundheitsprobleme auch künftig die Preise bestimmen können. Wir halten daher an unserer starken Übergewichtung der Branche fest.
„An Aktien aus der Eurozone führt kein Weg vorbei“
Markus Zipperer, Leiter Aktien im Chief Investment Office von Berenberg
Auch im Jahr sieben nach der Finanzmarktkrise scheint die Aktienhausse noch kein Ende zu finden. Wir kaufen ganz gezielt Aktien aus der Eurozone, da diese gerade im Vergleich zu den USA das größte Aufholpotenzial bieten. Unterstützt von einem stabilen Wirtschaftswachstum, einem schwachen Euro und niedrigen Rohstoffpreisen sollten die Unternehmensgewinne im kommenden Jahr um knapp zehn Prozent steigen. Dies rechtfertigt zweifelsohne das aktuelle Bewertungsniveau – insbesondere wenn man die Dividendenrendite in Höhe von 3,6 Prozent dem Ertrag von Anleihen gegenüberstellt. Die Zinswende in den USA bereitet uns keine große Sorge, da die EZB weiter expansiv agieren wird. Als Investment bieten sich börsengehandelte Fonds wie beispielsweise der Deka ETF Euro Stoxx 50 an.
„Mit schwankungsarmen Fonds Risiken vermeiden“
Frank Kosiolek, Leiter Portfoliomanagement bei Sal. Oppenheim
Ich kaufe jetzt Low-Volatility-Fonds, weil an die Stelle der risikolosen Erträge von einst ertragslose Risiken getreten sind. So kann bei einem Rentenportfolio mit längeren Restlaufzeiten schon ein geringfügiger Zinsanstieg zu zweistelligen prozentualen Verlusten führen. Aktien dagegen bieten ein Sachwertinvestment mit Ertragspotenzial und hoher Liquidität. Mit einem Low-Volatility-Fonds – wie etwa dem Deutsche Quant Equity Low Volatility Europe – können Anleger diese Vorteile auch ohne das übliche Schwankungsrisiko nutzen. Wichtig ist bei einer solchen Strategie natürlich die Auswahl der „richtigen“ Aktien. Aus den prognostizierten Outperformern wird das Portfolio erstellt, das die geringsten Wertschwankungen erwarten lässt. Im aktiv-quantitativen Portfoliomanagement stützt sich diese Selektion auf hochtechnisierte Verfahren, mit denen Kapitalmarktexperten eine Vielzahl von Daten fortlaufend bewerten. Diese liefern ein umfassendes Bild über die Gewinn- und Finanzsituation von Unternehmen, zu den Einschätzungen der Analysten sowie zu technischen Indikatoren. Hieraus werden die zum jeweiligen Zeitpunkt kurstreibenden Faktoren identifiziert und anhand dieser alle Einzeltitel eingeschätzt.
„Nicht nur auf die Gewinner kommt es an“
Harald Sporleder, Portfoliomanager des Allianz Discovery Europe Strategy Fonds
In einer ereignisreichen und volatilen Welt ist es nicht nur wichtig zu wissen, in welche Aktien man investieren soll. Mindestens ebenso wichtig ist es zu entscheiden, welche Titel man nicht halten möchte. Selbst innerhalb einzelner Sektoren liegen Gewinner und Verlierer oft nahe beieinander. Zum Beispiel leiden etablierte Einzelhandelsketten in den Ländern, in denen Aldi und Lidl die Märkte aufrollen. Im Rahmen unserer Long/Short-Aktienstrategien trennen wir daher die Spreu vom Weizen und setzen auf steigende wie fallende Kurse. Die Identifizierung der Verlierer macht dabei die meiste Arbeit: Hierfür setzen wir etwa 70 Prozent unserer Zeit ein und greifen auf das globale Research-Team der Firma zurück.
Hier geht es zu den beiden anderen Teilen von "Ich kaufe jetzt…": Teil 2 und Teil 3