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Aktien Hier sind Anleger richtig verbunden

Aktien aus der Telekombranche kehren auf den Wachstumspfad zurück – attraktive Dividendenrenditen inklusive. Von Daniel Saurenz
Der Münzversprecher hat schon lange ausgedient. Moderne Telekom-Firmen bieten eine Vielzahl von Diensten an
Der Münzversprecher hat schon lange ausgedient. Moderne Telekom-Firmen bieten eine Vielzahl von Diensten an
Aktien: Hier sind Anleger richtig verbunden

Daniel Saurenz betreibt das Investment- und Anlageportal Feingold Research. Der Journalist hat unter anderem für Börse Online und die Financial Times Deutschland geschrieben

Darauf haben Anleger lange warten müssen. Telekom-Aktien gehören wieder zu den Lieblingen der Börsianer. Die Deutsche Telekom etwa hat eine kräftige Rally seit dem vergangenen Oktobertief hingelegt. Mit einem Kursplus von mehr als 60 Prozent honorieren Investoren, dass sich das Geschäft beim Telekomriesen zusehends belebt. Im vergangenen Jahr konnte zum ersten Mal seit sechs Jahren der bereinigte operative Gewinn gesteigert werden. Wachstumsmotor ist das starke Geschäft bei der Tochter T-Mobile US. Die Mutter profitiert enorm vom starken Dollar, steuert das boomende US-Geschäft doch ein Viertel zum operativen Gewinns des Konzerns bei. Telekom-Anleger partizipieren mit einer Dividendenrendite von drei Prozent für 2014.

Telekom-Chef Tim Höttges will den Wachstumskurs fortsetzen und den Konzernumsatz und den operativen Gewinn in den Jahren 2015 bis 2018 steigern. Dass sich die Platzhirsche so eindrucksvoll zurückmelden, führt er darauf zurück, dass sie Pakete aus Festnetz, Mobilfunk, Internet und Fernsehen anbieten. „Die Konvergenz beflügelt das Geschäft“, sagte Höttges. Im laufenden Jahr will der Firmenlenker den bereinigten operativen Gewinn von 17,6 auf 18,3 Mrd. Euro steigern. Die Prognose erscheint aber sehr konservativ, beruht sie doch auf einem durchschnittlichen Wechselkurs von 1,33 Dollar je Euro. Laut Höttges läge bei einem Wechselkurs von 1,13 Dollar je Euro das Ergebnis bei rund 19,3 Mrd. Euro.

Zugute kommt der Telekom auch ein Deal mit dem britischen Konkurrenten BT. Er kauft für 12,5 Mrd. Pfund den größten britischen Mobilfunkprovider EE, eine Joint Venture der Deutschen Telekom und Orange und wird damit zum integrierten Netzanbieter. Die Telekom wird künftig zwölf Prozent der Anteile an der BT Group halten und damit von den zu erwartenden guten Geschäften bei dem britischen Branchenprimus profitieren. Die anhaltende Konsolidierung in der Branche verringert den Wettbewerbsdruck und ermöglicht es den Konzernen, die Preise zu erhöhen.

Attraktive Dividendenrenditen

Derweil arbeitet der spanische Telekomriese Telefónica daran, die umgerechnet 9 Mrd. Dollar schwere Übernahme des brasilianischen Breitbandanbieters GVT abzuschließen, und baut so das Geschäft in Lateinamerika aus. Um den Deal zu finanzieren, führt die börsennotierte Tochter Telefónica Brasil eine Kapitalerhöhung von 15,8 Mrd. brasilianischen Real (4,9 Mrd. Dollar) durch. Um sich an der Kapitalerhöhung der Tochter beteiligen zu können, gibt die Mutter selbst für 3,05 Mrd. Euro neue Aktien aus. Telefónica hat für 2015 ein Umsatzplus von mehr als sieben Prozent in Aussicht gestellt. Zudem sollen für die Jahre 2015 und 2016 eine Dividende von jeweils 0,75 Euro je Aktie gezahlt werden. Die Dividendenrendite liegt damit bei hervorragenden 5,5 Prozent. Bei etlichen Konkurrenten, wie Vodafone, ist sie ähnlich hoch.

In einem Umfeld, in dem sich die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen rasant der Nulllinie nähern, bleibt die Rendite vieler europäischer Telekom-Titel attraktiv. Daher dürften diese Aktien weiterhin zu den Lieblingen der Investoren zählen. Anleger, die nicht auf Einzelwerte, sondern auf den gesamten Telekomsektor Europas setzen wollen, können mit einem ETF die ganze Branche in einem Investment erschlagen. Das Papier mit der WKN LYX0A1 bildet den Branchenindex Stoxx Europe 600 Telecommunications 1:1 ab, die jährlichen Gebühren belaufen sich auf 0,30 Prozent. Die drei Schwergewichte sind Vodafone, Telefonica und die Deutsche Telekom, die zusammen rund die Hälfte des Index ausmachen. Großbritannien ist mit einem Anteil von 40 Prozent das Länderschwergewicht. Deutschland liegt mit rund 15 Prozent auf Platz zwei.

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