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Fonds Frontier Markets locken mit Renditen

Anleihen aus Frontier Markets werden für Rentenanleger interessanter. Sie bieten höhere Zinsen als Rententitel aus etablierten Schwellenländern.

Es ist erst wenige Jahre her, dass Staatsanleihen aus Schwellenländern wie Mexiko oder Indonesien in Rentenportfolios höchstens als exotische Beimischung zum Einsatz kamen. Heute sieht es anders aus: Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken in Europa und in den USA hat hochverzinste Schwellenländer-Bonds salonfähig gemacht. In Europa dürfte sich diese Politik noch einige Jahre fortsetzen, sodass nun eine neue Anleihegattung in den Fokus renditehungriger Rentenanleger rückt: Staatsanleihen aus sogenannten Frontier Markets, also vergleichsweise wenig entwickelten Schwellenländern, werden immer beliebter.


Frontier Markets sind wirtschaftlich und politisch noch nicht so weit entwickelt wie Emerging Markets, ihre Kapitalmärkte sind zudem vergleichsweise wenig liquide. Der US-Indexanbieter MSCI zählt aktuell unter anderem Kenia, Saudi-Arabien, Sri Lanka, Vietnam, Serbien, Marokko und Kroatien zur Kategorie der Grenzmärkte. Weil ein Investment in Frontier Markets mit relativ hohen Risiken verbunden ist, locken ihre Anleihen mit hohen Risikoaufschlägen im Vergleich zu Staatsanleihen aus bonitätsstarken Industriestaaten.


„Bei Anleihen aus Frontier Markets sehen wir Renditen im zweistelligen Bereich“, sagt Alexander Nagel, Fondsmanager der dänischen Investmentgesellschaft Global Evolution, die einen Frontier-Markets-Rentenfonds anbietet. So bietet etwa eine mongolische Staatsanleihe mit zwei Jahren Restlaufzeit derzeit eine Rendite von 16 Prozent. Ein Rententitel aus Kenia mit zehn Jahren Laufzeit bringt aktuell elf Prozent Rendite.

Anleger gehen hohes Risiko ein

Nagel ist überzeugt: „Staatsanleihen aus Frontier Markets werden in den kommenden Jahren eine wachsende Rolle in Anleiheportfolios spielen.“ Der Fondsmanager setzt darauf, dass sich die wirtschaftlichen und politischen Prozesse in Grenzmärkten allmählich jenen in weiter entwickelten Ländern annähern. Fachleute bezeichnen dieses Phänomen auch als Konvergenz.


Der Weg Richtung Industriestaat kann allerdings reichlich holprig sein. Wegen des vergleichsweise hohen Risikos sollten Privatanleger, die sich an Frontier-Markets-Anleihen wagen, keine Einzeltitel kaufen, sondern besser einen der wenigen speziellen Anleihefonds als Beimischung wählen. Der Fonds „CGS FMS Global Evolution Frontier Markets“ (ISIN: LU0501220429), aufgelegt Ende 2010, ist zurzeit unter anderem in Kenia, Uruguay und Mauritius investiert und verzeichnet auf Sicht von drei Jahren ein Plus von rund 6,7 Prozent jährlich.


Ein vergleichbares Produkt von Aberdeen Asset Management (ISIN: LU0963865083) hält derzeit unter anderem Anleihen aus Honduras, Weißrussland und Sri Lanka. Der Fonds kam erst Ende 2013 auf den Markt, im laufenden Jahr hat er bislang um rund 4,7 Prozent zugelegt. Neben den reinen Frontier-Markets-Anleihefonds mischen auch viele herkömmliche Schwellenländer-Rentenfonds mittlerweile einen gewissen Anteil an Papieren aus Frontier Markets ins Portfolio.


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