Avinash Vazirani investiert seit rund drei Jahrzehnten in indische Aktien. Der Fondsmanager der britischen Gesellschaft Jupiter ist damit Zeuge einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte. Indien ist in dieser Zeit nicht nur zur viertgrößten Wirtschaftsmacht der Welt herangewachsen, sondern schickt sich an, in den nächsten Jahren die Nummer drei – also Deutschland – zu überholen. Vaziranis India Select Fund investiert also in einen Markt, der viele andere Börsen – einschließlich der Wall Street in New York – in den vergangenen 25 Jahren abgehängt hat. Seit der Jahrtausendwende hat sich der MSCI-India-Index fast verzehnfacht. Der US-Leitindex S&P 500 hat sich in diesem Zeitraum nur versiebenfacht, der deutsche Dax (ebenfalls in Dollar gerechnet) in etwa vervierfacht (jeweils unter Einrechnung von Dividenden und in Dollar).
Und dieser Trend könnte sich fortsetzen: Während sich das Wachstum hierzulande in den kommenden Jahren nur unter Mühen und mithilfe Hunderter Milliarden aus staatlichen Ausgabenprogrammen von der Nulllinie lösen soll, rechnet Vazirani für Indien in den nächsten Jahren mit jährlichen Zuwachsraten von sechs bis sieben Prozent. „Der indische Aktienmarkt folgt dem Wirtschaftswachstum in Indien“, sagt der Fondsmanager im Gespräch mit Capital. „Indien ist eine dienstleistungs- und binnenmarktorientierte Volkswirtschaft, die Exporte sind im Vergleich zum gesamten Bruttoinlandsprodukt nicht signifikant.“ Die Binnenmarktorientierung ist jedoch ein klarer Vorteil in Zeiten, da die weltweiten Kapitalmärkte von den Handels- und Schuldenkapriolen der USA hin- und hergeworfen werden.
Vazirani investiert jedoch nicht nur einfach in einen wachsenden Markt, sondern wählt gezielt einzelne Aktien aus einem Universum von rund 5000 Titeln für seinen Fonds aus. Sein India Select ist einer von drei aktiv verwalteten Indien-Fonds, die sich in der diesjährigen Studie von Capital und Greiff Capital der besten aktiven Fonds durchgesetzt haben. Diese Auswahl ist der jährliche Härtetest für aktive Fondsmanager. Denn nur wer deutlich bessere Ergebnisse vorweist als passive Indexfonds in einer ETF-Hülle, wird hier ausgezeichnet und liefert eine Begründung für höhere Gebühren.
Aktivität, also die gezielte Abweichung vom Index, ist die Voraussetzung dafür, überhaupt eine Überrendite gegenüber dem Markt zu erzielen – und das gelingt auf lange Zeit nur wenigen Fondsmanagern. Aus mehr als 8655 in Deutschland zugelassenen Fonds hat Greiff Capital auf Basis von Daten von Morningstar Direct in einem mehrstufigen Prozess 410 Siegerfonds (2024: 276) herausgefiltert. „Wir hatten in 14 Jahren noch nie so viele Siegerfonds wie dieses Jahr“, freut sich Volker Schilling, Gründer und Vorstand von Greiff Capital.