Die Asien-Pazifik-Region gilt als attraktives Anlageterrain für Schwellenländer-Investoren. Viele Volkswirtschaften dort punkten mit hohen Wachstumsraten und soliden Unternehmen. Die Region ist allerdings groß und sehr heterogen. Sie umfasst alle Länder, die im Westpazifik liegen, oder zumindest in der Nähe. Riesen wie China gehört dazu, Winzlinge wie Macau, industriell hoch entwickelte Länder wie Südkorea und Singapur, wirtschaftlich eher volatile Staaten wie die Philippinen, auch westliche Länder wie Neuseeland und Australien. Japan gehört geografisch auch dazu, unterscheidet sich aber wirtschaftlich stark von seinen Nachbarn und findet deshalb in Fonds, die in der Region investieren, meist keine Beachtung. Manager von Asien-Pazifik-Aktienfonds setzen unterschiedliche Schwerpunkte. Entsprechend unterschiedlich fällt die Performance der Produkte aus.
Auch bei den Top Ten zeigen sich große Differenzen. Der renditestärkste Asien-Pazifik-Aktienfonds der vergangenen drei Jahre legte in diesem Zeitraum im Schnitt jährlich fast 16 Prozent zu. Der Zehntplatzierte schaffte gerade einmal fünf Prozent pro Jahr. Im laufenden Jahr variiert die Performance der Spitzenreiter zwischen plus vier und minus 6,5 Prozent.
Hoher China- und Indien-Anteil zahlt sich aus
Am besten schnitt in den vergangenen drei Jahren der Fonds „Comgest Growth Asia Pacific ex Japan“ ab. Er hat mit rund 37 Prozent einen vergleichsweise hohen China-Anteil. Am zweitstärksten gewichtet ist Indien, gefolgt von Hongkong und Taiwan. Seit Januar hat der Fonds zwar rund 3,8 Prozent an Wert verloren. Mittelfristig hat sich sein Fokus auf die beiden Schwellenländer-Klassiker und Wirtschaftsriesen China und Indien aber ausgezahlt.
Den zehntplatzierten Fonds, „Allianz Asia Pacific Equity“ aus dem Haus Allianz Global Investors, hat es zuletzt schlimmer erwischt. Seit Januar steht ein Minus von rund fünf Prozent zu Buche. In seinem Portfolio hat Hongkong mit rund 27 Prozent derzeit das größte Gewicht, gefolgt von Australien mit 20 Prozent. Chinesische Aktien machen nur zehn Prozent des Portfolios aus, Indien ist mit gerade einmal 8,6 Prozent gewichtet. Es dürfte unter anderem an dieser Zurückhaltung liegen, dass der Fonds mittelfristig nicht so gut abgeschnitten hat wie Produkte mit hohem China- und Indien-Anteil.
Obwohl die Asien-Pazifik-Region als stabiler gilt als beispielsweise Südamerika oder Osteuropa, müssen Anleger, die entsprechende Aktienfonds kaufen, mit starken Wertschwankungen rechnen. Das zeigt sich besonders deutlich am fünftplatzierten Fonds, dem „Nestor Fernost Fonds“, aufgelegt von der Investmentboutique Nestor Investment Management. Sein Portfolio besteht derzeit zu 84 Prozent aus Hongkong-Aktien. Auf Sicht von drei Jahren legte er im Schnitt um 9,5 Prozent pro Jahr zu. In den vergangenen zwölf Monaten verlor er allerdings 28,4 Prozent an Wert – so viel wie kein anderer Fonds in den Top Ten.