Die Volkswirtschaften der Euro-Peripherie haben den Wachstums-Turbo angeworfen. Länder wie Spanien, Italien und Irland, die von der Finanzkrise und der anschließenden Euro-Staatsschuldenkrise besonders hart getroffen worden waren, ziehen allem Anschein nach im laufenden Jahr beim Wirtschaftswachstum an Deutschland vorbei. Die verbesserten Aussichten sorgen dafür, dass auch die Aktienmärkte der ehemaligen Krisenländer prosperieren.
Wer per Aktienfonds am Aufschwung der Euro-Peripherie teilhaben will, hat keine große Auswahl. Der irische und der portugiesische Aktienmarkt sind so klein, dass es für deutsche Privatanleger keine speziellen Fonds gibt. Wer gezielt in spanische oder italienische Aktien investieren will, findet immerhin eine Handvoll Produkte.
Der italienische Aktienmarkt hat sich im laufenden Jahr im europaweiten Vergleich besonders gut entwickelt. Auch auf etwas längere Sicht haben Anleger mit Italien-Fonds gut abgeschnitten. So legte etwa der Fonds „CS (Lux) Italy Equity“ von Credit Suisse in den vergangenen drei Jahren um fast 20 Prozent jährlich an Wert zu. Aktien aus der Finanz- und der Konsumgüter-Branche haben ein großes Gewicht im Fonds-Portfolio, daneben sind unter anderem Versorger und Industrieunternehmen vertreten.
Italien-Aktienfonds besser als Spanien-Produkte
Auch mit den wenigen Spanien-Fonds, die auf dem deutschen Markt zu finden sind, konnten Aktienanleger zuletzt ansehnliche Renditen erzielen. Der Fonds „Fidelity Iberia“ legte in den vergangenen drei Jahren pro Jahr um rund 16,5 Prozent zu. Aktien aus den Branchen Konsumgüter, Gesundheitswesen, Versorger und Finanzdienstleistungen bilden den Schwerpunkt des Portfolios.
Im laufenden Jahr haben sich Italien-Aktienfonds besser geschlagen als Spanien-Produkte. Anleger rechnen offenbar damit, dass die Wirtschaftserholung in Italien weiterhin rasanter verlaufen wird als in Spanien. Möglicherweise sind Anleger auch deshalb vorsichtiger gegenüber spanischen Aktien, weil Spanien im Dezember ein neues Parlament wählt. Für Investoren ist das ein schwer zu kalkulierendes politisches Risiko.
Ein Peripherie-Markt blieb zuletzt von der Aufschwung-Stimmung unberührt: In Griechenland sieht es nach wie vor düster aus. Der einzige Griechenland-Aktienfonds für deutsche Privatanleger, der „Hellas Opportunities Fund“, liegt dementsprechend seit Jahresbeginn deutlich im Minus.