Anzeige

Fonds Die zehn besten britischen Aktienfonds

Viele britische Standardwertefonds haben unter den Turbulenzen vor der Wahl gelitten. Nun profitieren sie vom steigenden Pfund.
Der britische Aktienindex FTSE 100 ist vor den Unterhauswahlen in Bewegung geraten – Foto: Corbis
Der britische Aktienindex FTSE 100 ist vor den Unterhauswahlen in Bewegung geraten – Foto: Corbis

Großbritannien nimmt in Europa eine Sonderrolle ein. Das Königreich verweigert sich hartnäckig dem Euro, seine Notenbank handelt unabhängig von der Europäischen Zentralbank (EZB), auch wenn sie zurzeit eine ähnlich lockere Geldpolitik verfolgt. Viele breit investierende Europa-Aktienfonds lassen britische Aktien außen vor. Anlegern, die ihrem Portfolio britische Aktien beimischen wollen, steht zum Ausgleich eine beachtliche Zahl an speziellen Großbritannien-Fonds zur Verfügung.

Angelsächsische Fondsgesellschaften haben bei den britischen Aktienfonds die Nase vorn. Sämtliche zehn Top-Standardwertefonds der vergangenen drei Jahre wurden von britischen oder US-amerikanischen Anbietern lanciert. Das Investmenthaus Columbia Threadneedle, das zum US-Finanzkonzern Ameriprise gehört, hat es sogar mit vier Fonds in die Top Ten geschafft. Diese unterscheiden sich nur marginal: Während etwa der „Threadneedle UK Fund“ nach den Aktien mit den besten Wachstumsaussichten sucht, investiert der Fonds „Threadneedle UK Growth & Income“ in erstklassige Standardwerte mit hoher Kapitalisierung und darf auch Aktien kleiner und mittelgroßer Unternehmen beimischen.

Turbulenzen belasten Performance

Eine große Zahl von Unternehmen findet sich denn auch in den Portfolios fast aller der zehn besten britischen Aktienfonds, darunter etwa der Tabakkonzern Imperial Tobacco, das Finanzunternehmen Legal & General, die Bergbaugesellschaft Rio Tinto und die Bank HSBC. Die Ergebnisse der Fonds fallen trotzdem unterschiedlich aus – ebenso wie ihre Gebühren: Anleger zahlen für die Top-Produkte zwischen 0,6 und 1,65 Prozent pro Jahr.

Im Schnitt konnten britische Standardwertefonds seit Jahresbeginn um 19,6 Prozent zulegen. Breit gestreute Europa-Aktienfonds, die keine britischen Aktien kaufen, schafften im selben Zeitraum rund 22 Prozent Plus. Hauptgrund für die leicht schwächere Performance auf der Insel gegenüber dem Kontinent: Der britische Aktienmarkt schwankte im Vorfeld der Parlamentswahl Anfang Mai stark, stürzte zwischenzeitlich immer wieder kurz ab und erholte sich anschließend wieder. Das dürfte einigen Fondsmanagern zu schaffen gemacht haben. Seit der Wiederwahl von Premier David Cameron hat sich die Lage nun vorerst beruhigt.

Auch das Britische Pfund hat seit der Wahl deutlich zugelegt – ein wichtiger Renditetreiber für britische Aktienfonds, denn die große Mehrheit von ihnen notiert nicht in Euro, sondern in Pfund. Euro-Investoren sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie mit den Fonds ein Fremdwährungsrisiko eingehen. Britische Aktienfonds als Beimischung können sich gleichwohl lohnen: Anleger stellen damit ihr Portfolio breiter auf, ohne sich aus Europa heraus wagen zu müssen.

Neueste Artikel