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Rekord Dax knackt erstmals die Marke von 18.000 Punkten

Blick in den Handelssaal der Frankfurter Börse
Der Dax notierte am Mittwoch erstmals über der Marke von 18.000 Punkten
© Eibner-Pressefoto/Florian Wiegan / Picture Alliance
Am deutschen Aktienmarkt hält der Rekordlauf an. Nun fällt die nächste Bestmarke: Beflügelt von Zinsfantasien hat der Dax am Mittwoch erstmals die psychologisch wichtige Marke von 18.000 Punkten übersprungen

Der Dax hat erstmals die Marke von 18.000 Punkten überschritten. Nach Börsenauftakt am Mittwoch stieg der deutsche Leitindex auf 18001,42 Zähler. 

An den Börsen hat sich in jüngster Zeit Euphorie breit gemacht. In einem Rekordlauf hatte der Dax zuletzt beinahe täglich neue Höchststände erreicht. Zwar schwächelt die deutsche Wirtschaft, doch die 40 Konzerne im Leitindex sind global aufgestellt und machen große Teile ihrer Geschäfte im Ausland, wo die Konjunktur stärker ist als im Heimatmarkt - zum Beispiel in den USA. 

Zuletzt zogen starke US-Börsen, die von einer robusten Wirtschaft in den Vereinigten Staaten und einem Hype um Künstliche Intelligenz profitieren, den deutschen Aktienmarkt nach oben. Impulse für steigende Kurse liefert zudem die Berichtssaison, in der große Konzerne ihre Geschäftszahlen vorlegen.

Wann kommt der erste Zinsschritt?

Unlängst beflügelte auch die Aussicht auf eine schneller als erwartet sinkende Inflation in der Eurozone den deutschen Aktienmarkt. Denn damit rückt eine erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) näher. Für das laufende Jahr rechnet die Notenbank mit einer Teuerungsrate von 2,3 Prozent, in ihrer im Dezember vorgelegten Prognose war sie noch von 2,7 Prozent ausgegangen. Im Juni könnten die Leitzinsen sinken, wie Präsidentin Christine Lagarde kürzlich in Frankfurt angedeutet hatte. Niedrige Zinsen sind traditionell ein Treiber für die Aktienkurse, da dann alternative sichere Anlagen weniger attraktiv werden.

Die Anleger fokussierten sich  mehr für die übergeordnete Aussicht auf Zinssenkungen, das Tempo sei dabei nicht gänzlich ausschlaggebend, sagte CMC-Marktanalyst Jochen Stanzl. „Wie die Fed hat auch der Aktienmarkt den Luxus, nicht mehr auf schnelle Zinssenkungen der Fed angewiesen zu sein, weil das Gewinnwachstum und Trendthemen wie Künstliche Intelligenz für Fantasie in den Kursen sorgen.“

Bei den Einzelwerten standen Zalando mit einem Plus von mehr als zwölf Prozent im Mittelpunkt. Der Online-Händler habe die Erwartungen mit seinen Zahlen für 2023 und seinem Ausblick auf das laufende Jahr erfüllt, sagten die Analysten von Baader. Die mittelfristigen Aussichten bis 2028 seien ermutigend. Auch der Ausblick von Eon gefiel den Anlegern. Die Aktien gewannen 6,4 Prozent.

Experten warnen vor Sorglosigkeit und der Gefahr einer Korrektur im Dax. Der Leitindex sei inzwischen „überkauft“. Die Stimmung bleibe positiv und derzeit reiche es schon, wenn bei großen Zahlen wie der US-Inflationsrate eine negative Überraschung ausbleibe, um den Markt weiter nach oben zu treiben.

dpa/rts/kb

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