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Änderung im Börsenindex Beiersdorf rein, Delivery Hero raus: Das ist der neue Dax

Beiersdorf stellt unter anderem die Nivea-Creme her
Beiersdorf stellt unter anderem die Nivea-Creme her
© IMAGO / Manfred Segerer
Die Deutsche Börse hat turnusgemäß den Dax überprüft und Änderungen beschlossen. Während Nivea-Hersteller Beiersdorf wieder in die Top 40 aufrückt, steigt Delivery Hero ab

Die Deutsche Börse hat am späten Freitagabend eine neue Zusammensetzung des wichtigsten deutschen Aktienindex Dax verkündet. Aus dem Kreis der 40 wertvollsten börsennotierten Unternehmen Deutschlands muss der Essenslieferant Delivery Hero weichen. An seine Stelle tritt ein alter Bekannter: Der Kosmetikkonzern Beiersdorf, der unter anderem die Nivea-Creme herstellt, hat sich wieder in die oberste Börsenliga hochgearbeitet.

Der Dax wird vier Mal jährlich überprüft. Aufsteigen kann nur, wer bestimmte Kriterien erfüllt: Zuvorderst geht es um die Marktkapitalisierung aller frei gehandelten Aktien im Streubesitz. Die 40 Unternehmen, die in den vergangenen 20 Handelstagen die höchste Marktkapitalisierung hatten, kommen in den Dax. Hält ein Großaktionär mehr als fünf Prozent der Anteile, werden sie bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Mindestens zehn Prozent der Aktien müssen außerdem frei handelbar sein.

Dazu kommen Transparenzregeln, die für Dax-Firmen nach dem Wirecard-Skandal verschärft wurden. Seit vergangenem Jahr müssen sie sowohl Geschäftsberichte als auch Quartalsberichte veröffentlichen. Tut ein Unternehmen das nicht, kann es nach 30 Tagen aus dem Dax geworfen werden.

Beiersdorf steigt zum zweiten Mal in nur anderthalb Jahren auf. Das Hamburger Unternehmen konnte kürzlich vor allem von der Nivea-Produktpalette profitieren, die sich wieder deutlich besser verkaufte. Nachdem Analysten den Konzern bereits im Vorfeld als möglichen Aufstiegskandidaten benannt hatten, legte die Aktie zeitweise leicht zu.

Delivery Hero wiederum mutierte vom Corona-Profiteur zum Dax-Schlusslicht. Das Unternehmen hatte kürzlich zwar erst seine ärgsten Liquiditätsprobleme gelöst und den Break-Even angekündigt, doch die Skepsis der Investoren blieb groß.

Delivery Hero will 2023 in die schwarzen Zahlen

Erst im Frühjahr hatte sich der Essenslieferant in großen Stil Fremdkapital besorgt. Über zwei Kreditlinien sowie einen revolvierenden Konsortialkredit – eine Art flexibles Dispo – sicherten sich die Berliner insgesamt 1,4 Mrd. Euro. Außerdem kündigte CEO Niklas Östberg für 2023 auf Konzernebene operativ schwarze Zahlen an. Doch schon kurz darauf war die Euphorie verflogen, vom Kurssprung war nichts mehr übrig. Die roten Zahlen blieben.

Interessant: Trotz des schlechten Ausblicks trauten die meisten Analysten Delivery Hero vor Kurzem noch ein Comeback zu. 14 von insgesamt 23 bei Reuters dokumentierte Ratings lauteten Mitte April auf „Kaufen“. Doch auch die liegen häufiger daneben. Zu Beginn des Mai hatten sie den Rüstungskonzern Rheinmetall noch als Aufstiegskandidaten gesehen.

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