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Ausblick 2015 „Bankanleihen werden positiv überraschen“

Die Masse liegt mit ihren Prognosen meist falsch. Einige Experten stellen sich gegen den Mainstream. Diesmal: Nick Gartside von J. P. Morgan
Londoner Banken
Londoner Banken
© Getty Images

Erfahrene Anleger kennen das Phänomen: Sind sich die Experten am Kapitalmarkt einer Sache ganz besonders sicher, kommt es in der Praxis ganz anders. So wie 2014, als die Masse der Prognostiker mit steigenden Zinsen rechnete – und am Ende die Renditen in den USA und Europa weiter fielen. Oder wie 2010, als die überwältigende Mehrheit der Strategen den Schwellenländerbörsen goldene Jahre vorhersagte. Seitdem hinken die Kurse denen in Industriestaaten hinterher. Und erinnert sich noch jemand an die Theorie aus den Anfangsjahren des neuen Jahrtausends, dass der Ölpreis dauerhaft steigen müsse, weil die globalen Ressourcen begrenzt seien und die Nachfrage immer größer werde?

Auch für 2015 gibt es jede Menge Konsensprognosen, die kaum Widerspruch ernten: Der Dollar wird gegenüber dem Euro aufwerten, die Zinsen in Europa werden kaum steigen, und Aktien droht kein Absturz. Kommt es am Ende ganz anders? Capital hat sich auf die Suche nach außergewöhnlichen Prognosen für das neue Börsenjahr gemacht – und dokumentiert zehn besonders markante „Mindermeinungen“.

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Diesmal: Nick Gartside, Chefanlagestratege Anleihen bei J. P. Morgan Asset Management

Bankanleihen - spannende Anlage

„Erstrangige, aber unbesicherte Anleihen von europäischen Finanzinstituten bringen derzeit eine Rendite von durchschnittlich gut 0,6 Prozent ein. Das klingt absurd niedrig, aber man muss sich vor Augen halten, dass knapp die Hälfte aller global ausstehenden Staatsanleihen derzeit mit weniger als einem halben Prozent rentieren und knapp ein Fünftel gar mit null Prozent oder weniger.

Wir halten ausgewählte erstrangige Bankanleihen 2015 für eine spannende Anlage. Europas Geldhäuser werden in den kommenden Jahren enorme Summen am Kapitalmarkt aufnehmen müssen, um die Regulierungsvorschriften zu erfüllen. Dies tun sie weitgehend über nachrangige Papiere: Diese werden im Krisenfall an möglichen Verlusten beteiligt, bevor es erstklassige Anleihen trifft.

Wir rechnen bei Nachranganleihen mit einer Emissionssumme von rund 500 Mrd. Euro allein in Europa. Der Puffer sollte groß genug sein, um Ausfälle bei erstrangigen Bankanleihen im Krisenfall zu vermeiden. Deren Attraktivität steigt somit.“

Illustration: Studio Nippoldt

Das beste für ihr Geld 2015

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