Normalerweise genießt es Karl Lauterbach, im Mittelpunkt zu stehen. Wenn ihm eine Schar Journalisten lauscht, dann ist er in seinem Element. Dann darf er dozieren. Darf in mildem rheinischem Singsang mahnen, warnen und sein immenses Wissen anbringen. In solchen Momenten kann Professor Karl Wilhelm Lauterbach, 59, aller Welt sagen, was er für richtig hält.
Anfang März steht Lauterbach im lichtdurchfluteten Atrium des Bundesgesundheitsministeriums. Blaues Hemd, grüner Pullunder, schwarzes Sakko. Er ist dort angekommen, wo er viele Jahre hinwollte: Er ist jetzt Minister. Es ist das Amt, in dem Lauterbach endlich Lauterbach-Forderungen umsetzen könnte. In dem aus dem Besserwisser ein Bessermacher werden könnte.