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Speicherbatterien Tesla räumt Lieferverzögerungen bei Heimspeicher ein

Teslas Heimspeicher Powerwall 2
Teslas Heimspeicher Powerwall 2
© Tesla
Das US-Unternehmen Tesla reagiert auf einen Capital-Bericht: Die ersten Powerwall-2-Batterien würden seit dem Sommer in Deutschland ausgeliefert. Wie viele es sind, bleibt offen.

Der E-Auto- und Speicherhersteller Tesla hat Verzögerungen bei der Auslieferung seiner neuen Speicherbatterien für Haushalte eingeräumt. Als Reaktion auf einen Capital-Bericht teilte eine Tesla-Sprecherin mit, der US-Konzern habe im Juli mit den Auslieferungen in Deutschland begonnen. Eigentlich sollten die ersten Stromspeicher im Mai bei deutschen Kunden installiert werden.

Capital hatte unter Berufung auf Informationen aus der Branche berichtet, dass hierzulande noch keiner der Powerwall 2 genannten Speicher ausgeliefert worden sei. Auf eine Bitte um Stellungnahme zu den Informationen hatte Tesla vor der Veröffentlichung nicht reagiert. Nun teilte Tesla mit: „Wir führen momentan Powerwall-2-Aufträge aus, die bereits zu Beginn des Jahres getätigt wurden. Auf Grund der weltweiten Nachfrage werden neue Bestellungen Anfang 2018 ausgeliefert und installiert.“ Über konkrete Zahlen zu Bestellungen und Auslieferungen machte die Sprecherin keine Angaben.

Branchenexperten gehen davon aus, dass bislang nur eine sehr geringe Zahl von Heimspeichern der neuen Generation, die mehr Strom aus der Solaranlage vom Dach speichern können als das Vorgängermodell, in deutschen Hauhalten installiert wurde. Bei Capital meldeten sich nach Veröffentlichung des Berichts vereinzelte Tesla-Kunden, die die Powerwall 2 im Sommer erhalten haben.

Lichtblick muss sich gedulden

Bislang komplett leer ausgegangen ist jedoch einer der wichtigsten deutschen Vertriebspartner für die Powerwall 2, der Ökostromanbieter Lichtblick. Das Hamburger Unternehmen kooperiert mit Tesla bei seinem dezentralen Energienetzwerk, bei dem Haushalte mit Solaranlage Strom produzieren, speichern und untereinander austauchen. Nach der Ankündigung der Kooperation mit dem Unternehmen von Elon Musk hatte Lichtblick mehr Kundenanfragen „im vierstelligen Bereich“ verzeichnet. Bis heute haben die Hamburger aber noch keine Powerwall 2 erhalten. An der Kooperationsvereinbarung will Lichtblick-Geschäftsführer Wilfried Gillrath aber nicht rütteln: „Wir warten so lange, bis Tesla die Batterie liefert.“

Die stockende Auslieferung der neuen Speicher in Deutschland deckt sich mit dem Trend in anderen Ländern. Auch in den USA und Australien, zwei wichtigen Solarmärkten, kommt Tesla mit der Auslieferung der Powerwall 2 langsamer voran als geplant. Auch deshalb hat ein australischer Heimspeicher – das Bauunternehmen Brickworks, dessen Tochter Bristile Roofing Komplettlösungen aus Solaranlagen und Speichern verkauft – im Sommer einen Exklusiv-Kooperationsvertrag mit dem deutschen Tesla-Konkurrenten Sonnen unterschrieben. Auch in den USA läuft die Auslieferung der vorbestellten Speicher nach Berichten von Fachmedien erst an. Als Reaktion auf die Lieferverzögerungen dort hatte der Konzern bereits angekündigt, die Produktion der Powerwall 2 im Herbst 2017 hochzufahren.

Tesla-Chef Musk hatte die zweite Generation des Speichers im Oktober 2016 vorgestellt. Seit dem Winter können auch Kunden in Deutschland die Powerwall 2 vorbestellen – gegen eine Anzahlung. Zu Lieferterminen finden sich auf der deutschen Tesla-Website derzeit lediglich dünne Informationen. Dort heißt es: „Der Termin für die Installation wird nach Eingang Ihres Auftrags geplant.“

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