Das schnelle Internet ist längst weit mehr als eine Frage der Bequemlichkeit. Es geht nicht nur um das ruckelfreie Streamen von Videos. Am schnellen Internet hängen immer mehr Industrien und zukunftsweisende Technologien, bis hin zu selbstfahrenden Autos. Da besitzen Länder mit einer modernen digitalen Infrastruktur einen wertvollen Standortvorteil.
Das US-Unternehmen Akamai Technologies untersucht regelmäßig die Verbindungsgeschwindigkeiten im World Wide Web. Der Cybersecurity-Konzern koordiniert und optimiert die Lastverteilung von Online-Inhalten. Er wurde 1998 vom MIT-Studenten Daniel Lewin und dem MIT-Mathematikprofessor Tom Leighton gegründet. „Akamai“ ist das hawaiianische Wort für „intelligent“ oder „clever“. Zu den Kunden gehören Apple, Adobe Systems, Nintendo, NASA oder Airbnb.
Zukunftsweisende Technologien hängen von schnellem Internet ab
Akamai-Mitgründer Lewin war an Bord des ersten Flugzeugs, das am 11. September 2001 entführt und ins World Trade Center gesteuert wurde. Der 31-Jährige wurde vermutlich von einem der Terroristen erstochen und gilt als erstes Opfer der Anschläge. Spekulationen zufolge könnte Lewin, der vier Jahre in der israelischen Armee gedient hatte und Arabisch verstand, versucht haben, die Attentäter aufzuhalten.
Akamai hat in seinem „State of the Internet“-Konnektivitätsbericht zuletzt für das erste Quartal 2017 die Verbindungsgeschwindigkeiten weltweit ermittelt. Dies sind die Nationen mit dem schnellsten Internet.
Staaten mit dem schnellsten Internet
Die USA schafften es im Ranking der Länder mit dem schnellsten Internet nur auf Platz zehn. Akamai ermittelte eine durchschnittliche Datenübertragungsrate von 18,7 Megabit pro Sekunde (Mbps oder Mbit/s). Im internationalen Vergleich war das aber ein hervorragender Wert. Der globale Durchschnitt lag bei lediglich 7,2 Mbit/s.
Japan lag laut Credit Suisse jahrelang mit komfortablem Vorsprung auf Platz zwei der Rangliste. Mittlerweile verliert das Land jedoch zunehmend den Anschluss an das Spitzenduo. Dafür konnte Japan mehr neue Millionäre verzeichnen als der Konkurrent auf Platz zwei. Ein Plus von 197.000 trieb die Gesamtzahl über die Marke von drei Millionen auf 3.025.000. Sechs Prozent aller Reichen weltweit lebten 2019 in Japan.
Digitale Unternehmen freuen sich in Finnland über schnelles Internet. Die Geschwindigkeit betrug laut den Messungen von Akamai im ersten Quartal 2017 rund 20,5 Mbit/s. Das war fast doppelt so schnell wie in Frankreich. Dort mussten sich User mit 10,8 Mbit/s begnügen.
Auch Hongkong spielte beim schnellen Internet vorn mit. Allerdings verpasste die ehemalige Kronkolonie den Sprung aufs Treppchen knapp und musste sich einem Konkurrenten aus Asien geschlagen geben. Eine durchschnittlich Verbindungsgeschwindigkeit von 21,9 Mbit/s konnte sich dennoch sehen lassen. Das war immerhin mehr als das Dreifache des weltweiten Durchschnittswerts.
Norwegen war gleich das vierte skandinavische Land in diesen Top 10. Von seinen durchschnittlichen Verbindungsgeschwindigkeiten (23,5 Mbit/s) konnten Internetnutzer in China (7,6 Mbit/s) oder Indien (6,5 Mbit/s) nur träumen. Dasselbe galt übrigens auch für Deutschland. Die Bundesrepublik erreichte in der Auswertung von Akamai einen landesweiten Durchschnitt von 15,3 Mbit/s. Das reichte weltweit nur für Platz 25.
Die Republik Korea ist der Konkurrenz davon geeilt. Akamai hat für Südkorea durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeiten von 28,6 Mbit/s gemessen. Damit war das Internet dort etwa viermal so schnell wie in Russland und zehnmal so schnell wie in Namibia.