Die Nachrichten zur deutschen Konjunkturentwicklung waren in den vergangenen Monaten von Gefühlen geprägt, die viele Deutsche jahrelang verdrängt hatten: Niederlage und Neid. Schon Anfang des Jahres stellte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) fest: „Deutschland fällt zurück, weil das Wachstum ausbleibt“. Wirtschaftsjournalisten schrieben wieder vom „Kranken Mann Europas“ und die Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Mai stand unter dem Titel: „(Fast) alle wachsen, Deutschland nicht.“
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gehen in ihrem Herbstgutachten davon aus, dass die Wirtschaft hierzulande in diesem Jahr um 0,1 Prozent schrumpfen wird. Es wäre das zweite Rezessionsjahr in Folge.