Die Corona-Pandemie hat Tech-Riesen Rekordumsätze beschert. Amazon knackte im letzten Quartal 2020 mit dem florierenden Weihnachtsgeschäft beim Umsatz erstmals die Marke von 100 Milliarden Dollar. Im ersten Quartal 2021 konnte der Online-Händler unter dem scheidenden CEO Jeff Bezos die Erwartungen sogar noch übertreffen. Der Umsatz stieg um 44 Prozent auf knapp 109 Mrd. Dollar. Einen Rekord gab es beim Nettogewinn. Er hat sich mehr als verdreifacht und belief sich auf rund 8 Mrd. Dollar.
Boom bei Tech-Unternehmen
Das alles klingt für Laien angemessen beeindruckend, aber auch ziemlich theoretisch. Der Wirtschaftssender CNBC wollte das Ganze mal anschaulicher machen . Er hat die Umsätze von sieben führenden Tech-Unternehmen aus dem ersten Quartal 2021 genommen und sie auf die Einnahmen pro Minute heruntergebrochen (das erste Quartal hatte 90 Tage und damit 129.600 Minuten). Untersucht wurden:
- Alphabet
- Amazon
- Apple
- Microsoft
- Netflix
- Tesla
Diese sieben Unternehmen verdienten laut der Berechnung im Schnitt 373.606 US-Dollar pro Minute. Um das ein wenig ins Verhältnis zu setzen: Ein Monatseinkommen von 5000 Euro ergibt knapp 12 Cent pro Minute.
So viel Umsatz machen Amazon, Apple & Co. pro Minute:
So viel Umsatz machen Amazon & Co. pro Minute

Netflix landet im CNBC-Ranking auf Platz sieben. Der Streamingdienst kam demnach im ersten Quartal 2021 auf Einnahmen von rund 55.270 Dollar pro Minute. Netflix hatte 2020 während der Corona-Pandemie Rekordumsätze gemeldet. In den ersten drei Monaten 2021 verlangsamte sich das Wachstum bei den Abonnentenzahlen den Angaben zufolge jedoch.

Das Risikogeschäft Tesla zahlt sich endlich aus. Erneute Schübe am Aktienmarkt nach einem sehr erfolgreichen Jahr 2020 sorgten im Januar 2021 dafür, dass Elon Musk mehrmals kurzzeitig Jeff Bezos den Titel des reichsten Menschen der Welt abnehmen konnte. Zur Erinnerung: Der Ausnahmeunternehmer hatte auf der „Forbes“-Liste 2020 noch Platz 31 belegt. 2021 reichte es für den zweiten Rang. Beim Elektroautobauer sorgte der Boom dafür, dass er laut CNBC im ersten Quartal auf minütliche Einnahmen von 80.162 Dollar kam.

Auch bei Facebook schien es lange Zeit fraglich, ob mit dem Geschäftsmodell wirklich Geld verdient werden kann. Aber das Werbegeschäft des Mutterkonzerns von Instagram und WhatsApp läuft während der Corona-Pandemie bestens. Das bescherte dem Social-Media-Giganten von Januar bis März 2021 Erlöse in Höhe von fast 26,2 Mrd. Dollar – 48 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn kletterte gar um 94 Prozent auf 9,5 Mrd. Dollar. Mark Zuckerbergs Konzern verdiente damit laut CNBC pro Minute 201.937 Dollar und kam im Ranking der Tech-Riesen auf Platz fünf.

Corona-Pandemie und Homeoffice haben auch Microsofts Geschäft beflügelt. Skype oder Microsoft Teams erlebten im Lockdown einen Boom und bewiesen ihren Nutzen auch über die Krisenzeit hinaus. Mitgründer Bill Gates hatte im ersten Quartal 2021 weiterhin Grund zur Freude. Der Umsatz lag mit 41,7 Mrd. Dollar rund 19 Prozent über dem Vorjahr. Microsoft verdiente damit laut CNBC 321.806 Dollar pro Minute.

Alphabet ist ebenfalls mit Schwung ins Jahr 2021 gestartet. Die Google-Mutterfirma meldete für das erste Quartal 2021 ein Umsatzplus von 34 Prozent auf 55,3 Mrd. Dollar. Alphabet kam mit minütlichen Einnahmen von 426.806 Dollar auf Platz drei im CNBC-Ranking. Haupttreiber des Erfolgs waren weiterhin die Werbeeinnahmen bei der Suchmaschine. Sie machten 81 Prozent der Umsätze aus. Youtube und die Cloud-Sparte trieben das Wachstum ebenfalls voran.

Die weltweiten Nachschubprobleme bei Halbleitern macht auch Apple zu schaffen. Das konnte aber die Bilanz im ersten Quartal 2021 noch nicht trüben. Der Konzern aus Cupertino meldete für Januar bis März Absatzzahlen bei iPhone und Macs, die früher nur im Weihnachtsgeschäft denkbar waren. Der Gewinn konnte mit 23,6 Mrd. Dollar fast verdoppelt werden. Der Umsatz stieg um 54 Prozent auf 89,6 Mrd. Dollar. Apple verwies mit 691.235 Dollar pro Minute Alphabet deutlich auf Platz drei. Dem Spitzenreiter war der Tech-Konzern aber seinerseits ebenfalls klar unterlegen.

Wer seinem DHL-Boten eine Retoure mitgeben will, braucht seit langer Zeit viel Glück. Online-Shopping wurde während des Lockdowns für viele Menschen zur Normalität und der Trend scheint auch nach der Öffnung des Einzelhandels anzuhalten. Amazon konnte jedenfalls im ersten Quartal 2021 beweisen, dass die Rekordumsätze zum Jahresende 2020 keine Ausnahme waren. Mehr als 108,5 Mrd. Dollar ergaben im ersten Quartal pro Minute 837.330 Dollar. Das war mehr als zehnmal so viel wie bei Tesla und fast der doppelte Umsatz von Alphabet.