Herr Schröder, Hand aufs sozialdemokratische Herz: Haben Sie geglaubt, in Ihrem Leben noch mal einen SPD-Kanzler zu erleben?
Ich gebe zu, dass ich am Anfang des Jahres skeptisch war. Dass es Olaf Scholz geschafft hat, hat auch mit einer vernünftigen Parteiführung zu tun, die ich vor dem Wahlkampf so gar nicht erwartet hatte. Also: Respekt für Norbert Walter-Borjans und auch für Saskia Esken, die, wenn ich das so sagen darf, über sich selbst hinausgewachsen ist.
Hatten Sie am Wahlabend Tränen in den Augen?
Nein, wegen einer Wahl weint man nicht. Das habe ich nicht einmal bei meiner eigenen Wahl getan. Und ich weine oft – immer dann, wenn es im Film traurig wird.
Dann berührt Sie der Sieg der SPD gar nicht besonders?