In der Pandemie häufen sich Cyberattacken auf Unternehmen. Einen besonders krassen Fall erlebte Schmersal. Der Mittelständler musste innerhalb weniger Stunden seine Fabriken weltweit herunterfahren
Es war ein Anruf, wie man ihn nicht alle Tage bekommt. Am 20. Mai, kurz nach 17 Uhr, klingelte es in der Wuppertaler Zentrale des Familienunternehmens Schmersal, eines Herstellers von Sicherheitsschaltsystemen für die Industrie. Am Telefon war ein Vertreter des Landeskriminalamts Baden-Württemberg, der darum bat, dringend mit der IT-Abteilung verbunden zu werden. Was der Beamte loswerden wollte, war eine eindrückliche Warnung: Schmersal war im Begriff, einem massiven Cyberangriff zum Opfer zu fallen – und wenn das Unternehmen das Schlimmste verhindern wollte, musste jetzt alles sehr, sehr schnell gehen.